brief des tages:
Hygiene-Etikette gilt auch ohne Corona
„Ein einfacher Akt der Rücksichtnahme“, taz vom 7. 7. 20
Der taz-Kommentar von Svenja Bergt unterstreicht die Meinungsstärke der taz.
Doch die Meinung ist hier mehr eine protestantische Belehrung zu Verhalten in der Öffentlichkeit.
Es ist im Allgemeinen auch ohne Corona nicht zu akzeptieren, wenn ins Gesicht gehustet oder geniest wird (und auch nicht auf ausgelegte Ware). Mit dieser Begründung kann bei jeder Grippewelle eine Maskenpflicht begründet werden. Erinnert sich noch jemand? In den ersten zwei Monaten der Pandemie gab es keine Maskenpflicht – auch nicht beim Einkaufen oder in Bus und Bahn. Damals war der Stand der Forschung ein anderer. Was hat sich geändert? Oder ist es eher der Grad der Empörung, der nun auf alle Nichtmaskenträger einprallt, der sich geändert hat. Und die Kommentatorin empört sich mit – anstatt genauer zu hinterfragen.
Warum muss in der frischen Luft, bei einer geordneten Reihe mit Abstand von 1,50 Meter untereinander und 1,50 Meter Abstand zum Stand auf dem Wochenmarkt Maskenpflicht verordnet werden?
Roland Schüler, Köln
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