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Archiv-Artikel

Sommer ohne Jobs

Arbeitslosenquote steigt im Juli auf 19,4 Prozent. Zudem fehlen noch fast 6.000 Lehrstellen

Die Arbeitslosigkeit in Berlin ist im Juli wieder gestiegen. Offiziell suchten 326.151 Menschen eine Stelle – 3.345 mehr als im Vormonat und 26.279 mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg auf 19,4 Prozent. Im Juli 2004 lag sie bei 17,7 Prozent. Dabei muss berücksichtigt werden, dass seit 2005 auch Sozialhilfeempfänger erfasst sind. Vom Arbeitsplatzabbau waren am stärksten der Handel, der Bereich Kfz-Reparaturen und das Baugewerbe betroffen. Mehr Beschäftigte gab es nur im Gastgewerbe.

Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch forderte die Unternehmen zur Schaffung weiterer Lehrstellen auf. Mit dem Ausbildungspakt sei die Zahl der Plätze zwar gestiegen, aber das Angebot reiche noch nicht aus, sagte Strauch. Nach Angaben des Arbeitsamtes suchten Ende Juli noch 9.243 Jugendliche eine Lehrstelle. Dagegen gab es nur 3.432 freie Plätze. Auch DGB-Vizelandeschef Bernd Rissmann zeigte sich besorgt über die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die „großen sozialen Sprengstoff“ berge. Damit werde deutlich, dass die Hartz-IV-Reformen „überhaupt keine Verbesserung der Situation gebracht haben“. Die neue Bundesregierung müsse daher dringend Korrekturen an den Gesetzen vornehmen.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Vergleich zum Vormonat um 3.105 auf 40.745 erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie um 20,5 Prozent. Bei den unter 20-Jährigen waren 9.463 Menschen betroffen, 19,1 Prozent mehr als im Vormonat und 72,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Juli gab es 21.880 offene Stellen, 14.272 mehr als ein Jahr zuvor. 15.237 Angebote waren neu, das sind zwar 6.389 mehr als vor einem Jahr. Der Zuwachs resultiert nach Einschätzung der Arbeitsagentur vor allem aus der Einrichtung von Ein-Euro-Jobs. Sie wurden von 21.538 Menschen in Anspruch genommen. ddp

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