5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Ungarn liegt am Meer

An den hundertsten Jahrestag des Vertrags von Trianon erinnerte Viktor Orbán auf dem „Kalvarienberg“, einer Art nationalem Kreuzweg, der die ungarischen Namen „verloren gegangener“ Städte verzeichnet. Darunter auch „Fiume – Tengerre magyar“. Fiume ist der ungarische Name für die kroa­tische Hafenstadt Rijeka. Dort wurde die Botschaft durchaus als Anspruch auf ein „ungarisches Meer“ verstanden. Zumal Orbán erst vor Kurzem Ungarns Schülern für die Geschichtsprüfung „Viel Glück“ mit einem Bild in den sozialen Medien gewünscht hatte, das mit einem alten Globus illustriert war. Ungarn ist in seinen früheren Grenzen abgebildet, einschließlich kroatischer und slowenischer Gebiete. #dictator

2 Grenzen und Zahlen sind relativ

Orbán-Freund Janez Janša, notorischer Ministerpräsident Slowiens (zum nunmehr dritten Mal) hatte zum Amtsantritt nicht nur die Köpfe von Polizei und Militär ersetzt, sondern sicherheitshalber auch die Leitung des Slowenischen Instituts für Statistik entfernt. Nun bekam er Post vom Europäischen Kommissar für Wirtschaft, Paolo Gentiloni, der sich offiziell nach den Gründen dieses überraschenden Personalwechsels erkundigt und mit Nachdruck daran erinnert, dass nationale Statistikinstitute strikter Unabhängigkeit und Professionalität verpflichtet sind. #demokratie

3 Ösis sind schon in Italien

Während sich in Slowenien bereits die ersten Deutschen und Österreicher an der Adria einfinden, um Meeresluft durch die Maske zu atmen, ist die Grenze für Österreicher (nicht aber für Deutsche) nach Italien noch immer geschlossen. Einige Österreicher aber wissen sich zu helfen und nehmen einen Umweg über die Schweiz. Die Italiener freut es. #küssdiehand

4 Am Mittelmeer scheint nicht immer die Sonne

Sonnencreme brauchte man an der slowenischen Adria nicht in der vergangenen Woche. Aber mit einem Regencape kann man die Klamotten am Strand abdecken, damit sie nicht nass werden: Das Wasser ist warm genug zum Baden. Und Blitz und Donner sind in der Alpen-Adria-Region ein absolut unvergessliches Erlebnis. #wumms

5 Keine Pause für Venedig

Ja, die Touristenplage hatte die Lagunenstadt nun eine Weile von der Backe. Doch Blitz und Donner bescherten ihr nun ein Hochwasser im Juni. Der Markusplatz, Katastrophenschauplatz eigentlich eher im Herbst und Winter, stand gerade unter Wasser. #gretaAus Koper, Slowenien Martin Reichert