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Onanie der Fantasie

ProSieben präsentiert allerletzte Castingshow

Eine absolut geniale Idee präsentierte am Dienstag ProSieben. Nach einem Geistesblitz von Stefan Raab wird der Kommerzsender im Herbst das Genre der Castingshows mit einer neuen Sendung auf ein höheres Level heben. In der TV-Show mit dem Titel „FameMaker“ werden die Kandidaten unter einer schalldichten Kuppel singen. Die Juroren können die Talente nicht hören, sondern nur angesichts ihres Auftritts beurteilen. Die endgültige Endstufe des Castings. Singen, um nicht gehört zu werden. Musik, die nur von der Performance lebt. Das ist gelebte Sinnestrübung. Schon jetzt ein Meisterwerk des Showbusiness. Das nur noch gesteigert werden kann mit der allerletzten Rakete des Schaugeschäfts: der Fernsehshow, bei der nicht nur nichts gehört, sondern auch nichts mehr gesehen werden kann. Die Kandidaten treten in einer schalldichten und rundum verspiegelten Kuppel an. Juroren und Publikum sehen nur noch sich selbst. Die Songs bleiben ebenso im Dunkel wie die Darstellungen. Mit der Onanie der Fantasie erreicht das Fernsehen dann seinen letzten Zenit. Wichtig ist nur noch die Vermarktung der Grünschnäbel sowie ihrer unerheblichen Produkte auf einem Markt, der die Sensation des Nichts sicher wohlwollend aufnehmen wird. Titel der Show: „NixMaker“.

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