: Gute Nacht, Covid Marie
Mit gutem Namen durch die Gesundheitskrise
Faustdick behauptet Goethe in seinem Schwank „Faust“: „Gefühl ist alles; Name ist Schall und Rauch.“ Einspruch! Nobody fucks wit da Jesus! Dass Namen Bedeutung tragen, können uns nicht nur die Kevins und Smillas dieser Tage erzählen. Oder warum sonst nennen manche Südamerikaner ihre schnuckligen Babys gern Hitler oder Stalin? Zwar heißt eine goldene Regel: Keine Witze über Namen. Niemand könne etwas für die Auswahl der Eltern. Oder doch? In Krisenzeiten scheint alles außer Kraft gesetzt zu sein. „Covid-19 hat auf der ganzen Welt großes Leid verursacht“, erklärte jetzt der 23-jährige Philippino John Tupas der Standesamtsagentur AFP. Tupas muss es wissen: Er hat seine Tochter „Covid Marie“ genannt. Ob es ein Schreikind wird? Das gern spuckt und rumhustet? Wird Covid Marie als renitentes Teenie Kette rauchen? „Sie könnte gemobbt werden, aber ich werde meiner Tochter einfach beibringen, ein guter Mensch zu sein“, sagte John Tupas, dessen Nachname keinesfalls „Tapas“ oder „Tupper“ ausgesprochen werden sollte. Sonst wird er wütend. In Indien kamen derweil „Corona Kumar“ und „Corona Kumari“ zur Welt. Die beiden Punkbands Husten und Pestpocken schickten erste Glückwunschtelegramme. Auf „Peter Pan Demie“ wartet man noch.
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