: Pillenpreise in der Kritik
Pharmaindustrie zieht sich den Ärger der Kassen wegen steigender Ausgaben für Medikamente zu
BERLIN dpa ■ Im Streit um steigende Arzneimittelausgaben stehen die Pharmakonzerne in der Kritik. „Die Pharmaindustrie muss sich schon überlegen, ob es ihrem Image förderlich ist, nur auf die kurzfristige Gewinnmaximierung zu schielen“, sagte TK-Chef Norbert Klusen der Berliner Zeitung. Ginge die Entwicklung ungebremst weiter, müssten im Endeffekt die „Spitzendividenden der Unternehmen über höhere Krankenkassenbeiträge finanziert“ werden. „Hinterher werden dann die gestiegenen Lohnzusatzkosten beklagt.“ Klusen führte den Kostenanstieg auch auf „massive Marketingmaßnahmen“ der Industrie bei den Ärzten zurück.
„Wir haben keinen Kostenanstieg, sondern einen Ausgabenanstieg“, konterte Pharma-Verbandschef Henning Fahrenkamp. Die Branche fordert den ermäßigten Mehrwertsteuersatz auf Medikamente. Seit Jahren wird beklagt, dass der Staat zwar Tierfutter mit 7 Prozent belegt, für Arzneimittel aber die vollen 16 Prozent verlangt.