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Transparency stellt Wodarg ruhig

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat die Mitgliedschaft ihres bisherigen Vorstandsmitglieds Wolfgang Wodarg auf ruhend gestellt. Das teilte der Transparency-Vorsitzende Hartmut Bäumer auf Anfrage der taz mit. Der Lungenarzt und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Wodarg war in die Kritik geraten, weil er in millionenfach geklickten YouTube-Videos das neuartige Coronavirus für harmlos und die Gegenmaßnahmen zu einer Verschwörung erklärt hatte (taz berichtete).

Zwar seien die Videos „von der Meinungsfreiheit gedeckt“, erklärte Bauer. Wodargs Behauptung, dass die Epidemie ein bewusstes Täuschungsmanöver sei, habe er aber in keiner Weise belegt. Auf den Wunsch des Vorstands, seine Äußerungen zurückzuziehen, habe er nicht reagiert. „Eine solche, auf bloßen Vermutungen und Diffamierungen beruhende Argumentation widerspricht eklatant dem in unserem Verhaltenskodex festgehaltenen Grundprinzip, unser ‚Urteilen und Handeln mit gesicherten Informationen und professionellen Analysen‘ zu untermauern“, heißt es in einem Brief an die Mitglieder von Transparency. Bevor eine endgültige Entscheidung zum weiteren Vorgehen getroffen werde, soll ein unabhängiges Gremium klären, ob Wodarg mit seinem Verhalten den Verein geschädigt habe, erklärt Bauer. (mkr)

Firma für Staubsauger stellt auf Geräte für Beatmung um

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie hat eine Staubsaugerfirma in Worcester in Zentralengland die Produktion auf dringend benötigte Beatmungsgeräte umgestellt. „Wir verstehen das Konzept von Luft“, sagte Gtech-Chef Nick Grey. Hintergrund ist eine Anfrage der britischen Regierung an das Unternehmen. Er habe zuerst gedacht, es handele sich um einen Scherz, sagte Grey. Ein Regierungsberater habe ihm gesagt, benötigt würden 30.000 Beatmungsgeräte binnen zwei Wochen. „Mein erster Gedanke war: Viel Glück damit.“ Dann habe er genauer recherchiert, was Beatmungsgeräte seien, und nun seien bereits die ersten Prototypen fertig, berichtete Grey. Sollte die Regierung zustimmen, könne er 60 bis 80 Geräte pro Tag herstellen.

„Wir mussten nur Dinge anpassen, um Luftvolumen umzuändern“, sagte Grey. „Zeit, um etwas über Lungen oder Atmung zu lernen, gab es nicht.“ Herausgekommen sei ein simples Design, das selbst „Schultüftler“ zusammenbauen könnten. Das Ergebnis sei zwar „nicht schick“, funktioniere aber. (afp)