unterm strich:
In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern mehr als 60 Intellektuelle die sofortige Einführung von europäischen Corona-Bonds. Die Initiatoren, der Autor Jörg Bong, der Verleger Helge Malchow und die Kuratorin und Regisseurin Regina Schilling, schreiben: „In der ungeheuren Krise, die wir gerade global erleben, geht es um alles, jetzt und zuerst einmal um die Rettung von Menschenleben, um die Vermeidung eines weiteren Einbruches der nationalen wie internationalen Ökonomien, der zu katastrophalen materiellen und sozialen Folgen führen würde. Und ebenso geht es um die Bewahrung unserer humanen, freiheitlichen, demokratischen Gesellschaftsordnungen, die conditio sine qua non, in die auch unsere ‚freie Wirtschaft‘eingebettet ist. Nur als freie Staatsbürger*innen können wir der Krise angemessen begegnen. Dabei bedarf es des Maximums politisch organisierter, individueller, regionaler, nationaler wie internationaler Kooperation und Solidarität. Die Länder der Europäischen Union müssen sich (…) ökonomisch maximal gemeinsam solidarisch verhalten und sich gegenseitig absichern. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, unter Einsatz der Kräfte aller einzelnen nationalen Volkswirtschaften, um eine gemeinsame Stabilität herzustellen. Die Lage verlangt konkrete, sofortige Solidarität, sprich: Corona-Bonds zu etablieren, gemeinsame, von den Euro-Staaten emittierte Anleihen. Und dies, bevor die Abwärtsspirale eine noch größere Eigendynamik entwickelt. Die beschlossenen nationalen Wirtschafts- und Finanzinstrumente wie Konjunkturpakete, Notkredite, Anleihenkäufe, Finanzspritzen werden nicht ausreichen, auch keine aktualisierten Varianten des ESM, des Europäischen Rettungsfonds, keine ‚vorsorgliche Kreditlinien‘für nationale Haushalte. (…) Wer kann es wirklich verantworten, in der gegenwärtigen Situation nicht das stärkste aller Instrumente zu nutzen, über das wir Europäer verfügen? Die Forderung der Stunde lautet, maximal stark zu sein: maximal solidarisch. Aus ethischen Gründen, auch aus kulturellen, sozialen und eben ökonomischen. Aus großer Kraft folgt große Verantwortung, sie ist ein Mandat, und Deutschland verfügt über eine enorme Kraft. Europa hat uns alles gegeben, was wir sind – jetzt ist es auch an uns, zurückzugeben.“
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