: Für eine Handvoll Container mehr
HAFEN Deutschlands größter Hafen Hamburg wächst kaum. Die Elbe soll trotzdem tiefer werden
CLAUDIA ROLLER, HAFENMARKETING
Der Hamburger Hafen ist auf mäßigem Niveau stabil. Das geht aus der Halbjahresbilanz des Hafenmarketings hervor, die gestern in Hamburg vorgestellt wurde. Man dürfe „nicht immer so pessimistisch sein“, beschwor Marketing-Chefin Claudia Roller: „Auch einstelliges Wachstum ist wichtig.“
Denn mehr ist es nicht. Um gerade mal 1,9 Prozent stieg die Zahl der umgeschlagenen Standardcontainer (TEU) im ersten Halbjahr im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres auf 4,4 Millionen TEU. 2008, vor der Krise, waren es exakt 5,0 Millionen TEU gewesen. Der Gesamtumschlag – inklusive Autos, Mineralöl oder Getreide – stieg etwas stärker um 2,7 Prozent auf 65,8 Millionen Tonnen.
Geradezu eingebrochen ist der Handel mit China und den anderen ostasiatischen Staaten um minus sieben bis acht Prozent. Zwar bleibt diese Region mit mehr als der Hälfte des Containerumschlags wichtigster Handelspartner Hamburgs vor dem Ostseeraum mit etwa einem Viertel. Die gleichzeitige Verdoppelung des Handels mit Nordamerika indes deutet auf eine Verschiebung der globalen Warenströme hin.
Wichtigstes Infrastrukturprojekt bleibt die Elbvertiefung, beteuert Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos): „Sie ist unverzichtbar.“ Und der Bau der Y-Bahntrasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover ebenfalls. SMV