: Bauen gegen den Krieg
Bremer SchülerInnen errichten Schutzwall für das Völkerrecht
bremen taz ■ „Jeder Stein symbolisiert einen Menschen der sich dafür ausspricht, dass es keine Atomwaffen geben darf“, erläutert Christiane Kaufmann die Initiative „Denk-mal-Völkerrecht“. Zum 60. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima hat sich die Schülerin des Kippenberg-Gymnasiums der „Aktion Völkerrecht“ angeschlossen. Mit Freunden sucht die Oberstufenschülerin nun Unterstützer, die Holzklötzchen bemalen und so an einem internationalen Denkmal mitwirken.
Angesichts des drohenden Irakkrieges hatten neun Heidelberger SchulsprecherInnen die Aktion 2003 ins Leben gerufen. Sie wollen daran erinnern, dass Gewalt kein Mittel der Politik sein darf. Weltweit haben sie bisher 86.500 Bausteine gesammelt und daraus eine Mauer errichtet – einen Meter ist sie hoch, 346 Meter lang.
Während die Heidelberger die Mauer am 6. August im Friedenspark in Hiroshima errichten werden, mobilisieren die Bremer SchülerInnen Unterstützer vor Ort: Am Samstag werden sie die Mahnwache des Bremer Friedensforums begleiten.
Das Projekt ist ambitioniert: Mindestens 350 Bausteine wollen Christiane Kaufmann und Co. noch beitragen, zudem Unterschriften und Spenden sammeln. „Die Aktion widerspricht allen Unkenrufen, dass die Jugend unpolitisch sei“, sagt Ekkehard Lentz vom Bremer Friedensforum.
Engagierter hingegen könnte sich laut Lars Pohlmeier der Senat zeigen. Der Mediziner ist Vorstandsmitglied der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und fordert einen Beitritt Henning Scherfs zur gleichgerichteten Initiative „Bürgermeister für den Frieden“: „Mir ist es unverständlich, dass Bremen eine solche Aktion nicht unterstützt.“ sas