: Schock und Schwimmen
Pubs in Irland wegen Virusseuche geschlossen
Drei Dinge können Iren besonders gut: saufen, singen und Geschichten erzählen. Allerdings bedingen sich alle drei, und wenn nur eins zwangsweise wegfällt, steht es um die beiden anderen schlecht. Auf zwei Beinen steht der Ire nicht gerade gut. Deshalb ist es umso verheerender, dass die eigentliche Antriebsquelle Irlands nun im Zeichen der Seuche ihre Schwungkraft verloren hat – und das ausgerechnet heute am Nationalfeiertag St. Patrick’s Day. „Pubs in Irland wegen Pandemie geschlossen“, meldete gestern dpa von der grünen Insel. Und man hörte das inbrünstige Stöhnen der Inselbewohner bis auf den Kontinent. Denn was, fragten sie sich verzweifelt, sollen wir zur Hölle denn jetzt tun? Iren ohne Pubs – das ist wie Mond ohne Sonne, wie Sterne ohne Glanz, wie Bier ohne Alkohol. Tja, was sollen die Iren jetzt tun? Mauseln? Langweilig ohne das Vorspiel am Tresen. Dichten? Unmöglich ohne die in den Whiskey getränkte Feder. Da bleibt nur eins für die nächsten zwei Wochen: schwimmen. Bei rauester See und orkantiefen Winden schockstarr durch die Wellen furchen. Und endlich das große Flann-O’Brian-Abzeichen machen: „At Swim-Two-Birds“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen