: Grillen fürs Gefängnis
600 halbe Hähnchen für Haftinsassen gesucht
Am 25. April und 2. Mai 2020 ist Sommerfest in der Justizvollzugsanstalt Geldern am Niederrhein, berichtete dpa am Dienstag. Daraus ergeben sich zwei wichtige Fragen: Warum findet das Sommerfest in den Monaten April und Mai statt? Und wie sollen die Insassen verpflegt werden? Bei der Beantwortung der ersten Frage stehen Forscher vor einem Rätsel, vermuten aber, dass die Zeit im Gefängnis schneller vergeht und die Inhaftierten deswegen zwei Monate voraus in der Zukunft leben. Also von unserem Jetzt aus gesehen. Warum, weiß niemand. Die zweite Frage ist leichter zu beantworten: Das Gefängnis will Pommes Absperrschranke und halbe Hähnchen spendieren. Dafür sucht die JVA noch jemanden mit „Grillhähnchenwagen“, der sich zutraut, an zwei Tagen in acht Stunden rund „600 halbe Hähnchen“ über die Theke hüpfen zu lassen. Das sind 75 pro Stunde, also 37,5 vollständige Hühner, aufgerundet 38. Um einen erwachsenen Menschen über eine Gefängnismauer zu fliegen, braucht man allerdings ungefähr vierzig der flugunfreudigen Federviecher. Nur so könnte es ein schönes und erfolgreiches Sommerfest mit Flugeinlage werden.
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