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„18 Stunden gefastet“

FASTENBRECHEN Die Muslime feiern heute am dritten Tag das Ende des Fastenmonats Ramadan

Ilker Kabadayi

■ 40, ist IT-Systemkaufmann und Vorstands-Mitglied der Bremer Fatih-Moschee.

taz: Herr Kabadayi, herzlichen Glückwunsch zum Ende des Ramadans! Auf welches Gericht haben Sie sich denn am meisten gefreut?

Iker Kabadayi: Die Speise ist nicht so wichtig, sondern, dass man zusammen kommt. Das Fest ist eine Belohnung, wie der Lohn für 30 Tage Arbeit. Der Ramadan ist ja auch nicht nur eine Zeit des Fastens für Magen und Mund, sondern auch für die Zunge. Wir sollten keine bösen Sachen sagen und rezitieren den Koran.

Wie feiern Sie das Fest des Fastenbrechens?

Am ersten Tag nach dem Ramadan, das war diesen Sonntag, feiern wir mit der Familie. Nach dem Morgengebet trifft man sich im Haus des Familienältesten zum Frühstück. Es gibt Brötchen, verschiedene Sorten Käse und Oliven oder eine Suppe. Bis zu 20 Personen kommen zusammen. Es gibt Geschenke, die Älteren lassen sich die Hände küssen. Am zweiten und am heutigen dritten Tag werden die Verwandten und Nachbarn besucht oder telefonisch in der Heimat angerufen.

Und dieses Jahr war das Fasten besonders hart?

Wegen der langen Sommertage haben wir dieses Jahr etwa 18 Stunden gefastet. Der Ramadan verschiebt sich jedes Jahr um zehn Tage, weil er sich nach dem Mond-Kalender richtet. Während wir hier Sommer haben, ist woanders Winter, so werden alle Muslime auf der Erde gerecht behandelt.

Sie sammeln auch viele Spenden?

Gute Taten werden in diesem Monat extra belohnt. Dieses Jahr sammeln viele für die Muslime in Burma. Die sind dort in der Minderheit und arm.

In Bremen ist das Fest noch kein offizieller Feiertag.

Bei den Kindern hatten wir in diesem Jahr keine Probleme, weil noch Ferien sind. Sonst wird auch ein Auge zugedrückt, aber offiziell ist nicht frei. In Hamburg ist es mit dem Staatsvertrag für Muslime nun anders.INTERVIEW: JPB

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