: Import und Export
Das Projekt „Import Export – Wege des Kulturtransfers“ fußt auf der Dynamik des Austauschs: Ein transdisziplinäres Zusammenspiel von Filmen, Vorträgen und Ausstellungen, die auf unterschiedlichste Weise die gegenseitige Wahrnehmung im Zeitalter der Globalisierung erforschen. Und zwar am Beispiel von Indien und dem deutschsprachigen Europa – zwei Regionen, die eine lange Geschichte von wechselseitigen Zuschreibungen und Phantasmen verbindet. Was weiß man voneinander, was glaubt man, zu wissen?
In den informellen und offiziellen Netzwerken zwischen den Metropolen des Südens und des Nordens hat sich Berlin in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Anlaufpunkt für eine junge Generation von Wissenschaftlern und Künstlern entwickelt. „Import Export“ will den Dialog zwischen Bombay und Berlin, Kalkutta, Wien und Delhi intensivieren. Vom 11. bis 14. August schlägt der Kulturaustausch im Haus der Kulturen der Welt in Berlin die Zelte auf.
Diskussionen und Vorlesungen bieten unter anderem Sumit Sarkar aus Dehli, der die nationalsozialistische Ideologie als Inspirationsquelle der aktuellen Hindutva-Bewegung analysiert. Urmila Goel diskutiert mit der Redaktion von
www.theindernet.de über die Bedeutung der Website für junge Inder und Inderinnen in Deutschland, und der Verschwörungstheoretiker Vinay Choudary wird erläutern, warum es die Multinationalen in Indien schwer haben.
Das Filmprogramm zeigt drei speziell für „Import Export“ produzierte Dokumentationen sowie eine Auswahl von Klassikern und Kultfilmen wie etwa „Purab aur Paschim“ („East and West“) – eine genüssliche Abrechnung à la Bollywood mit dem Sittenverfall des Westens während des Hippie-Zeitalters. In der Fotoinstallation „Scattered Wholes and Chosen Bits“ von Anke Illing und Sunju Choi werden acht junge Frauen vorgestellt: indische Berlinerinnen – Kölner Inderinnen. Das komplette Programm nebst Filmscreenings und Party findet sich unter www.im-export.net.
Die Artikel von Navina Sundaram und Vinzenz Hediger in diesem taz.mag sind gekürzte Fassungen ihrer Texte aus dem Buch „Import Export – Cultural Transfer between India and Germany, Austria“, das zur Berliner Konferenz im Parthas-Verlag erscheint (Englisch und Deutsch), 380 Seiten, 19,80 Euro