: Bush will „den Job im Irak erledigen“
US-Präsident antwortet einer Videobotschaft von al-Qaida. In der Bevölkerung wächst die Ablehnung seiner Irakpolitik
CRAWFORD/WASHINGTON ap ■ US-Präsident George W. Bush hat auf die jüngste Drohung von al-Qaida, den Irak zu einem zweiten Vietnam zu machen, direkt geantwortet. „Wir werden Kurs halten, wir werden den Job im Irak erledigen“, sagte Bush am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz auf seiner Ranch in Texas. Er reagierte damit auf eine Videobotschaft von Bin-Laden-Vize Ajman al-Sawahri, die vom Sender al-Dschasira ausgestrahlt worden war. Sawahri drohte, das Terrornetzwerk werde so hart zuschlagen, dass die Gräuel von Vietnam darüber in Vergessenheit gerieten. Er warf Bush, Außenministerin Condoleezza Rice und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vor, ihr Volk zu belügen. Es gebe keinen Ausweg außer einem sofortigen Abzug. „Wenn ihr heute nicht geht, werdet ihr sicherlich morgen gehen und nach zehntausenden von Toten.“
Die Erklärung Sawahris mache deutlich, warum die USA den Terrorismus bekämpften, beteuerte Bush. „Es sind Mörder, die Unschuldige töten, um ihre düstere Vision der Welt zu verbreiten.“ Falls die Terroristen glaubten, sie könnten im Mittleren Osten überleben, würden sie die USA jedoch unterschätzen.
Bushs Irakpolitik steht innenpolitisch immer stärker unter Druck: Die US-Bürger sind skeptischer als jemals zuvor. In einer gestern veröffentlichten Umfrage des Ipsos-Instituts für die Nachrichtenagentur AP erklärten nur noch 38 Prozent, sie seien mit Bushs Vorgehen im Irak einverstanden. In den vergangenen Monaten hatten sich jeweils mindestens 40 Prozent dafür ausgesprochen. Mit der Amtsführung des Präsidenten allgemein zeigten sich 42 Prozent zufrieden, mehr als die Hälfte (55 Prozent) äußerte Kritik.
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