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Weihnachtsspätfolgen

Wohin mit dem Restalkohol der Feiertage?

Es dauert immer erstaunlich lange, bis sämtliche Giftstoffe, die sich über die Festtage im System abgelagert haben, heraus­geschwemmt werden. Als besonders hartnäckig gelten Glühweinrückstände, die manchmal noch Wochen nach Weihnachtsmarktschluss durch Hirn oder Landschaft schwappen. Ein aufmerksamer Zeuge beobachtete am Dienstag im schleswig-holsteinischen Schenefeld, wie eine vertraute, dunkle Flüssigkeit aus einem Rohr in das Flüsschen Düpenau troff, berichtete AFP gestern. Die herbeigerufene Feuerwehr degustierte die fragliche Plörre und identifizierte sie in einer Blindverkostung tatsächlich als Glühwein. Auch ein Verursacher des illegalen Ausschanks war schnell ausgemacht. Ein ortsansässiger Unternehmer gab an, „der Inhalt eines Zehnliterkanisters mit übrig gebliebenem Weihnachtsglühwein“ sei in die Regenkanalisation geflossen. Angesichts der „erheblichen Menge“ erschien den Behörden diese Erklärung jedoch „nicht schlüssig“, so dass ein Verfahren wegen „Gewässerverunreinigung und unerlaubten Umgangs mit Abfällen“ eingeleitet wurde. Skandalös ist jedoch vor allem, dass die Verklappung der fiesen Würzweinbrühe in den Menschen noch immer legal, während die Entsorgung in den Dorfbach zu Recht verboten ist.

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