piwik no script img

Keinohrnachrichten

Tierwelt trauert um Flieger, Kamele und den Beo

Ja, das Leben ist hart und die Welt schlecht. An so manchem Tag überkommt einen aber doch das Gefühl, dass es härter und schrecklicher kaum noch werden kann. Im Iran stürzt in der Nacht zum Mittwoch mutmaßlich ohne Beteiligung der US-Army eine Boeing ab mit vielen, vielen Toten, zu dem die dpa einen materialistischen „Experten“ unter der Schlagzeile „Bei Teheran abgestürztes Flugzeug war kaum vier Jahre alt“ befragt hat, sodass man sich fragt, ob es ein Mindestalter für Flugzeuge geben sollte. In Australien wüten Feuer, die Millionen Tiere töten, trotzdem beginnt das Land laut AFP „mit der Zwangstötung von bis zu 10.000 Kamelen“, weil „riesige Herden“ „bis in die Gemeinden vorgedrungen“ seien, wo sie „die knappen Lebensmittelvorräte“, ja: „plünderten“ – fehlt nur, dass sie den Einheimischen noch Frauen, Park- und Arbeitsplätze wegnehmen – jetzt werden die Kamele „von Hubschraubern aus von Scharfschützen abgeschossen“, und zwar „nach höchsten Tierwohl-Standards“. Und dann ist der Beo gerade erst „Zootier des Jahres 2020“ geworden – und steht schon „kurz vor der Ausrottung“. Doch wenigstens ist der Beo selbst schuld, weil monogam und höchst anspruchsvoll, so dpa. Für den Erhalt werde nun ein „Beo-Dating-Center“ aufgebaut. Endlich was Positives!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen