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Archiv-Artikel

Amercian Dream alt

Auswandern gestern: Theodor Thomas kam 1845 aus dem ostfriesischen Esens nach New York. Als gefeierter Dirigent brachte er den Amerikanern Wagner näher

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In Deutschland erinnert sich kaum jemand an Theodor Thomas. In Esens, seiner ostfriesischen Heimatstadt, gibt es eine Theodor-Thomas-Straße und eine nach ihm benannte Musikhalle, und die Österreichische Johann-Strauss-Gesellschaft führt ihn als einen Dirigenten auf, der Strauß-Walzer wie „An der schönen blauen Donau“ nach Amerika brachte.

Ansonsten: ein Artikel in den Ostfriesischen Nachrichten zum 100. Todestag am 4. Januar 2005. Ganz anders die Resonanz im englischen Sprachraum. In der Encyclopedia Britannica wird Thomas als der „erste bedeutende amerikanische Dirigent“ geführt, eigens hervorgehoben wird sein „starker Einfluss auf die Entwicklung des musikalischen Geschmacks in den Vereinigten Staaten“. Und im Online-Archive „Famous Americans“steht eine ausführliche Biografie des Mannes, der immerhin das Chicago Symphony Orchestra gegründet hat.

Als er 1845 mit seiner Familie in New York ankam, war Theodor Thomas zehn Jahre alt. Die ersten Jahre trat er als Geigenvirtuose auf, bereits mit 19 war er Leiter der Italienischen und der Deutschen Operncompagnie. Mit 29 hatte Theodore Thomas sein erstes eigenes Orchester und machte das amerikanische Publikum mit Wagner vertraut. 1876, mittlerweile 41 Jahre alt, wurde Theodore Thomas zum Dirigenten der New Yorker Philharmoniker gewählt. Zwölf Jahre später sollte der mittlerweile zur Berühmtheit gewordene Dirigent das Orchester in Chicago gründen, dem späteren Chicago Symphony Orchestra.

Theodore Thomas war bekannt und gefürchtet für seine hohen Ansprüche. „Wir mussten die Konzerte hinnehmen, ob wir wollten oder nicht“, erinnerte sich der Chicagoer Mäzen Norman Fay. „Der alte Mann war so etwas wie eine strenge Gottheit, die mit Brandopfern besänftigt werden musste.“ wie