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Außenamt weist Kritik an Verweigerung von Visa für Besucher des katholischen Weltjugendtags zurück

BERLIN epd ■ Das Auswärtige Amt hat die Kritik an der Visaverweigerung für Gäste des katholischen Weltjugendtags zurückgewiesen. Mit den Organisatoren sei ein vereinfachtes Verfahren ausgearbeitet worden, das zugleich Missbrauch verhindern solle, sagte der Sprecher des Außenamts, Walter Lindner, gestern.

Der Limburger Bischof Franz Kamphaus nannte die Visaverweigerung für Gäste des Weltjugendtags durch die deutsche Botschaft in Kamerun einen Skandal. Damit werde „wieder mal der ärmste Kontinent getroffen“, sagte er gestern. Nach der Entscheidung können 12 Jugendliche aus dem Limburger Partnerbistum Kumbo nicht nach Köln reisen. Ihnen war die Einreise verweigert worden, weil sie zu wenig verdienten und noch nie gereist seien. Kamphaus hielt dagegen, die Jugendlichen aus Kumbo seien dem Bistum alle namentlich bekannt und von ihrem Bischof empfohlen worden. Zudem habe sein Bistum die Übernahme der Kosten zugesagt.

Zu Einzelfällen wollte Lindner nicht Stellung nehmen. Er versicherte, dass die Botschaften mit den Bistümern und den Organisatoren eng zusammenarbeiteten. Deutschland wolle ein weltoffenes Gastgeberland sein. Daher seien bei den Kosten für Visa und dem Nachweis der Finanzierung des Aufenthalts und der Krankenversicherung Vereinfachungen vereinbart worden. Allerdings nutzten Schleuserbanden solche Massenereignisse gern, um Visaregeln zu missbrauchen. Lindner zufolge wurden Teilnehmern des Treffens in Köln Visa verweigert, weil sie den Reisezweck nicht angeben konnten, gefälschte Dokumente vorlegten oder keine erwachsenen Begleitpersonen hatten.