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„Midsommar“ Foto: Weltkino

Ein überbelichteter Horrorfilm über eine schwedische Sekte, ein Film über Atemnot und tiefe Luftzüge: Dani, die junge Frau im Zentrum der Geschichte, ringt immer wieder nach Sauerstoff, weil sie mit Panikattacken zu kämpfen hat. Dann sucht sie das Weite, stürmt ins Freie oder in kleine Räume, um für sich zu sein. In Panik verändert sich ihr Blick, ihr Sinn für Zeit und Raum. Nur in den extremsten Momenten – es gibt hier einige – da wird sie fast unheimlich ruhig. Der US-amerikanische Nachwuchsregisseur Ari Aster („Hereditary“) hat erst seinen zweiten Langfilm gedreht und zeigt erneut sein großes Talent für das Austesten filmischer Möglichkeiten: Alles scheint hier für zweieinhalb Stunden möglich und beinahe alles realistisch. Ein US-amerikanischer Film über Europa, der in Schweden für seine kulturelle Aneignung attackiert wurde. Doch letztlich ist „Midsommar“ ein Film über eine gescheiterte Liebe, eine unschöne Trennung und die heilsame Distanz zum Vertrauten. In 17 Kinos