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Das weiße Band – Eine deutsche KindergeschichteDas Jahr 1913. In einem Dorf im protestantischen Norden Deutschlands häufen sich unerklärliche Ereignisse. Der Arzt kommt bei einem Ausritt beinahe zu Tode, der Sturz war kein Unfall. Die Polizei ermittelt, findet aber keine Hinweise. Im Dorf geht das Leben seinen gewohnten Gang: Die Ernte wird eingefahren, die Kinder werden konfirmiert. Dann bricht der Krieg aus. „Das weiße Band“ von Michael Haneke berichtet davon, wie eine Epoche zu Ende geht. Die Zukunft der Figuren darin ist unsere Vergangenheit: das 20. Jahrhundert, seine Wechselfälle und seine Katastrophen. „Eine deutsche Kindergeschichte“ nennt der Regisseur seinen Film. Man könnte auch sagen: die Geschichte der Kindheit der beiden Weltkriege und ihrer Folgen und wie sie in Deutschland ihren Ursprung nahmen. In 8 Kinos Durst „Durst“ von Park Chan-wook ist ein mit überwältigender Sogkraft erzählter Vampirfilm. Mit aller Drastik werden hier die moralischen Fragen des Blutsaugens aufgeworfen. Ein Priester, der Gutes tun will, mutiert nach einem medizinischen Experiment zum Vampir. Zunächst bedient er sich nur an Koma-Patienten und später auch an Selbstmordkandidaten. Sparsam bewahrt er seine Blutvorräte im Kühlschrank auf. Doch die Lust am Töten lässt sich kaum kontrollieren, und auch das sexuelle Begehren des Priesters wird immer größer. Seine Geliebte, eine von ihrer Familie gequälte junge Frau, die er ebenfalls mit dem Vampirvirus infizieren wird, stürzt sich mit Wollust in die mörderische Jagd auf ihre Opfer. Auch in diesem Film verbindet der koreanische Regisseur exzessive Gewalt mit präzise komponierten Bildern und einem Diskurs über Triebe, Schuld und Erlösung. Central, Eiszeit, Filmkunst 66, Xenon