: Sparen wird zum Verlustgeschäft
ANLAGE Viele Banken reduzieren Rendite für Tages- und Festgeldeinlagen drastisch – dazu kommt Inflation
HAMBURG dapd | Sparer müssen bei den Anlagezinsen aktuell herbe Einbußen hinnehmen. Zahlreiche Banken haben die Zinsen für Tagesgeld und mehrjährige Anlagen teilweise drastisch heruntergefahren. So wurden allein im August bei elf Instituten die Festgeldzinsen weiter um bis zu 0,4 Prozent reduziert, wie das Finanzportal biallo.de berichtet.
Damit wird das Sparen für immer mehr Kunden zum Verlustgeschäft, denn die Inflationsrate ist im August weiter auf 2,0 Prozent gestiegen. Dennoch finden Schnäppchenjäger noch relativ attraktive Angebote am Markt, mit denen sich wenigstens der Kaufkraftverlust ausgleichen lässt.
Spitzenreiter beim Tagesgeld mit einer Anlagesumme von 10.000 Euro ist nach einem Vergleich der unabhängigen Finanzberatung FMH das Angebot von Wüstenrot mit einem Effektivzins von 2,44 Prozent. Dieser Zins wird ab der Kontoeröffnung für sechs Monate garantiert. Auf den Plätzen folgen MoneYou mit 2,35 Prozent sowie mit 2,25 Prozent die Gefa Bank (Zins sechs Monate garantiert, 10.000 Euro Mindestanlage) sowie die Ikano Bank. Zu den Top-Anbietern gehört auch das Tagesgeld-Angebot Rabodirect der niederländischen Rabobank mit 2,4 Prozent. Hier führt der Kundenansturm aber zu Problemen, weshalb die Kontoeröffnung länger dauern kann, wie die Bank mitteilte.
Wer sich vor fallenden Renditen schützen will, für den sind Festgelder eine Alternative. Das beste Angebot bei drei Jahren Laufzeit und einer Anlagesumme von 10.000 Euro bietet die Creditplus Bank mit 3,16 Prozent, gefolgt von der VTB Direktbank, der Bigbank und der Von Essen Bank (je 3,1 Prozent).
Wer noch länger auf sein Geld verzichten kann und einen Sparbrief mit fünfjähriger Laufzeit wählt, der findet das beste Angebot mit 3,8 Prozent bei der Bigbank, gefolgt von der Creditplus Bank (3,76 Prozent). Bei allen Instituten mit Sitz in der EU sind Kundengelder bis zu einer Höhe von 100.000 Euro geschützt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen