: Archiv und Legitimation
Reaktion auf wachsenden politischen Druck: Die HfbK hat soeben ihr erstes Jahrbuch herausgegeben
„Beckerath im Quadrat“, „Fenstergesänge an der Nordseite“ oder „Glissada“: So lauten einige Titel der Abschlussarbeiten, die Studierende der Hochschule für bildende Künste (HfbK) zwischen 2003 und 2005 angefertigt haben. Erstmalig hat die Hochschule jetzt ein Jahrbuch herausgebracht, das die Diplomarbeiten und Studienprojekte ihrer Absolventen, aber auch Entwicklungen in der Hochschulpolitik archiviert und dokumentiert.
Die Diplomarbeiten werden jeweils mit Text und Foto vorgestellt. So hat Yasmin Kherad im Studiengang Architektur das Modell eines Autohofs entworfen, und Designer Joachim Schmidberger hat eine baumähnliche Schreibtischleuchte aus Elektronikteilen gebaut. Auf den beiliegenden DVDs kann man sich zudem einen Eindruck der Abschlussarbeiten aus den Studiengängen Visuelle Kommunikation/Medien und Kunst verschaffen.
Auch über temporäre Projekte gibt das Buch Aufschluss. So hat die HfbK vor zwei Jahren eine Sommerakademie im ehemaligen „Kraft durch Freude“-Seebad auf Rügen veranstaltet, in deren Rahmen neue Nutzungskonzepte für den 4,5 Kilometer langen Komplex aus der NS-Zeit entwickelt werden sollten.
Im Kapitel „Hochschulentwicklung“ wiederum bemängelt Präsident Martin Köttering, dass sich die bildungspolitischen Vorgaben immer stärker an wirtschaftlichen Interessen orientieren. Der künstlerisch orientierte Studiengang Architektur etwa sei ihnen bereits zum Opfer gefallen. Der wachsende politische Druck auf die Hochschule war auch ein Hintergedanke des Buches: „Das Buch ist ein Stück weit Legitimation gegenüber der Behörde“, so Andrea Klier, Referentin des Präsidenten.Christoph Behrends
Das in einer Auflage von 750 Stück erschienene Jahrbuch 2003–2005 kann für 5 Euro bei der HfbK bestellt werden, ☎ 42 89 89-0, www.hfbk-hamburg.de.