: Verkleinerte Zukunft
Neues Diakonie-Klinikum in Eimsbüttel wird über weniger Betten verfügen und weniger Personal beschäftigen. Gesundheitsbehörde verspricht aber, niemandem zu kündigen
Das in Eimsbüttel neu entstehende Diakonie-Klinikum Hamburg (DKH) wird über fast 250 Betten weniger verfügen als die bisherigen drei Krankenhäuser, die in dem Neubau zusammengefasst werden. Die evangelischen Kliniken Elim, Alten Eichen und Bethanien haben mehr als 600 Betten auf ihren Stationen. Im zentralen Klinikum an der Hohen Weide werden es noch 385 sein. Diese Planung gab Gesundheitsstaatsrat Dietrich Wersich (CDU) gestern bei der Präsentation des architektonischen Entwurfes bekannt.
Voraussichtlich ab dem Jahr 2009 wird an der Hohen Weide der neue Klinkerbau mit Fensterbändern stehen. Die Baukosten können noch nicht genau beziffert werden. Die Stadt rechnet mit 100 bis 120 Millionen Euro, die zu zwei Dritteln von der Stadt und zu einem Drittel vom DKH aufgebracht werden. Die heute auf dem Grundstück befindliche Tagesstätte für Obdachlose soll in ein Gebäude an der Bundesstraße umgesiedelt werden.
Neben der Anzahl der Betten wird im neuen Diakonie-Klinikum auch die Anzahl der MitarbeiterInnen reduziert. Zurzeit sind in den drei Krankenhäusern 1.085 Männer und Frauen beschäftigt, langfristig sollen es laut Geschäftsführer Bernd Weber noch rund 1.000 sein. Wersich versprach aber, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird: Die „notwendige Personalanpassung“ werde „über den Faktor Zeit und natürliche Fluktuation“ erfolgen.
In Anspielung auf vorausgegangene Konflikte bezeichnete der Gesundheitsstaatsrat die Bauplanung als „gutes Beispiel für kommunalen Interessenausgleich“. Gegen das DKH hatten sich zunächst Anwohner und die Fußball-Abteilung des Eimsbütteler Turnerverbandes (ETV) ausgesprochen. Der Sportverein muss für den Neubau einen Sportplatz opfern.
Erst im zweiten Anlauf stimmte der ETV den Neubauplänen im März vorigen Jahres zu, nachdem die Stadt zum Ausgleich für den überbauten Sportplatz eine neue Sporthalle und ein Beachvolleyballfeld versprochen hatte. ELKE SPANNER