Äthiopien: Neue Wahlen gefordert

NAIROBI/ADDIS ABEBA epd ■ Die äthiopische Opposition hat die Bildung einer Allparteienregierung und baldige Neuwahlen gefordert. Sollte Ministerpräsident Meles Zenawi, der am Dienstag zum Gewinner der Parlamentswahlen vom Mai erklärt worden war, dem nicht zustimmen, wären gewalttätige Ausschreitungen die wahrscheinliche Folge, warnten die beiden oppositionellen Parteienbündnisse in einer gestern in Addis Abeba veröffentlichten Erklärung. Die Oppositionsparteien, die bei den Wahlen im Mai stark hinzugewonnen hatten, forderten Geberländer auf, bei der Bildung einer Allparteienregierung zu vermitteln. Ähnliche Initiativen hatten Meles und seine „Revolutionär-demokratische Volksfront“ (EPRDF) bislang abgelehnt. Der Wahlkommission zufolge hat Meles’ Partei, die Äthiopien seit dem Ende der Mengistu-Diktatur vor 14 Jahren regiert, zwar stark an Zustimmung verloren, aber dennoch weiterhin eine Mehrheit im Parlament. Nach den Wahlen im Mai hatte es Ausschreitungen gegeben, bei denen mindestens 39 Oppositionsanhänger ums Leben gekommen waren.