: Kirche baut aus
Soziales Der Landesverband evangelischer Kindertagesstätten fordert mehr Krippenplätze
Zum Kindergartenjahr, das gestern begonnen hat, hat der Landesverband evangelischer Kindertagesstätten sein Angebot für Kleinkinder ausgeweitet: In diesem Jahr stehen 81 neue Plätze für Unterdreijährige in zwölf Einrichtungen zur Verfügung, wie der Leiter des Verbands, Carsten Schlepper, gestern sagte. Damit ist die Evangelische Kirche mit 550 Krippenplätzen der größte freie Träger in Bremen in der Kleinkindbetreuung.
Insgesamt gibt es in Bremen 4.800 Krippenplätze, 1.200 mehr als vor einem Jahr. Dennoch fehlten auch in diesem Jahr Plätze. Beim Kindergarten der Sankt Ansgarii Gemeinde bewarben sich beispielsweise nach Angaben von dessen Leiterin, Lorena Leschke-Jendrtzok, Eltern von 150 Kindern auf 20 Plätze. Auch die Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann geht davon aus, dass sie noch mehr Geld für den Bau und Unterhalt von Kindertagesstätten einplanen muss.
Der Hintergrund: Ab nächstem Jahr haben bundesweit nicht nur Eltern von drei- bis sechsjährigen Kindern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz, sondern erstmals auch die von Ein- bis Dreijährigen.
Der evangelische Landesverband strebt laut dessen Leiter Carsten Schlepper an, in den nächsten vier Jahren mindestens 200 weitere Plätze einzurichten. Schlepper sagte, es mangele nicht nur an Plätzen, sondern auch an qualifizierten Fachkräften. Allein in den evangelischen Betreuungsstätten seien aktuell rund 25 Stellen nicht besetzt, sagte Lorena Leschke-Jendrtzok vom Ansgarii-Kindergarten. Um eine sorgfältige Einarbeitung des Fachpersonals zu gewährleisten, biete der Verband in Zusammenarbeit mit der Universität und Fachschulen Ausbildungsprojekte, sowie Lehrgänge für ErzieherInnen und LeiterInnen an.
Der Verbandsleiter Carsten Schlepper wiederholte gestern seine Bitte an den Senat, noch in diesem Jahr mehr Geld für den Krippen-Ausbau bereit zu stellen. „Denn eins ist klar, der Ausbau von Krippenplätzen hilft, dass sich Familien bilden.“
Am Donnerstag stellt die Sozialsenatorin Ergebnisse der Forsa-Umfrage zu den Betreuungswünschen von Eltern vor. kry