: Weniger Uni-Stress für Bachelor-Studenten
STUDIUM Kultusminister wollen Fehler im Bologna-Prozess beheben – weniger Prüfungen, mehr Zeit
BERLIN taz | Heute wollen sich die Kultusminister der Länder auf Korrekturen bei den Bachelor- und Masterstudiengängen einigen. Ziel ist es, die Studierenden zu entlasten. Dafür sollen die Zahl der Prüfungen und der Lernstoff reduziert werden. Zudem werden Hochschulen dazu angehalten, mehr Bachelorkurse mit sieben oder acht Semestern anzubieten statt mit sechs.
Im Juni hatten Studenten bundesweit für Änderungen am Bologna-Prozess protestiert. Dieser soll das Hochschulwesen modernisieren und ersetzt Magister- und Diplomstudiengänge durch Bachelorstudiengänge, an die man einen Master anschließen kann. Der Prozess, der seit 1999 läuft, hat für viel Kritik gesorgt.
„Es darf keine Überlastung bei der Stofffülle und der Zahl der Prüfungen geben“, sagt Doris Ahnen, SPD-Kultusministerin in Rheinland-Pfalz. Außerdem müsse der Wechsel an andere deutsche und ausländische Hochschulen vereinfacht werden. Rheinland-Pfalz und Niedersachsen haben ein Papier erarbeitet, über das heute auf der Kultusministerkonferenz (KMK) beraten wird.
Der Grünen-Bildungspolitiker Kai Gehring stellt große Ansprüche an das Treffen: „Die Kritikpunkte sind sonnenklar, jetzt muss die KMK harte Beschlüsse formulieren, nicht wachsweiche Absichten.“ Er fordert konkrete Zielangaben für die Verringerung der Abbrecherquoten, sowie eine Anerkennungsgarantie für ausländische Studienleistungen. Außerdem müsse die KMK verhindern, dass neue Zugangshürden für die Masterstudiengänge entstehen. TS