Heißer Herbst der Fürze

Die Biogas-Branche und ihre Gärprozesse

In der Biogas-Branche brodelt es! „Biogas-Branche erwartet ‚heißen Herbst‘ im Vorfeld ihrer 29. Tagung“, heißt es in einer dramatischen Pressemitteilung, die uns der Fachverband Biogas e. V. am Montag zukommen ließ. Wirklich? Es gibt wieder einen „heißen Herbst“? Ist so viel Druck auf dem Kessel? Wie in den sechziger Jahren? Mit Massenstreiks und Studentenprotesten? Damals kam der Begriff auf und wurde schnell zum Schlagwort, das in jedem Jahrzehnt die Verhältnisse dramatisieren sollte. So wurde der Herbst 1977 genau so als „heißer Herbst“ bezeichnet wie der Herbst 1983, als die Friedensbewegung gegen die Nachrüstung sowie den Nato-Doppelbeschluss protestierte und der bereits reichlich verbrannte Slogan sogar zum Wort des Jahres gewählt wurde. Und dort, in der Vergangenheit, hätte die Phrase auch gut bleiben können. Aber Biogas-Bauern sind ja Spezialisten im Wiederaufköcheln. Und jetzt gärt es in der Branche. Wird die Biogas-Szene Massendemonstrationen auf die Beine stellen? Wird sie gegen den Furz-Doppelbeschluss protestieren? Oder gegen die Nachrüstung bei Fleischfürzen? Offenbar glaubt man bei Biogasern, man muss nur genug alte heiße Luft in den Gärprozess abgeben, um bei der öffentlichen Meinungsbildung gehört zu werden. Ist total uncool!