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Archiv-Artikel

Seltene Sehenswürdigkeiten

Geschichte Die bundesweite Feier zum „Tag des offenen Denkmals“ findet diesen Sonntag erstmals in Bremen statt und widmet sich dem Werkstoff Holz

„Der Tag des offenen Denkmals“, den Veranstaltern zufolge „die erfolgreichste Kulturveranstaltung Deutschlands“, feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und hat seine zentrale Veranstaltung erstmals in Bremen. Unter dem diesjährigen Motto „Holz“ können 60 zum Teil sonst nicht öffentlich zugängliche Gebäude besucht werden.

Beteiligt ist auch die Landesarchäologie, die erstmals ihre Holzfunde im Niedervieland von 2008 präsentiert. Es handelt sich um eine hölzerne Wasserschöpfmühle, die zur Entwässerung diente. Im versteckt im Ostertor liegenden Tischlerei-Museum können Holzbearbeitungsmaschinen des 19. Jahrhunderts in Aktion bestaunt werden. Ebenfalls im Viertel befindet sich der Kaufmannsladen Holtorf, der letzte Kolonialwarenladen in Deutschland. Das 1874 gegründete Feinkostgeschäft steht schon lange unter Denkmalschutz, hier kann man sich vor den dunklen, verzierten Holzregalen sogar noch sein Müsli individuell mischen lassen. Leider nicht mehr lange: Die Ladenbesitzerin hat sich entschlossen, das Gebäude zu verkaufen – dessen Zukunft ist derzeit völlig unklar.

Auch lebendiges Holz spielt in Sachen Denkmalpflege eine bedeutende Rolle. Der Lindenlaubengang im Arstener Pfarrgarten aus dem 18. Jahrhundert wurde vor kurzem instand gesetzt.

Der Tag der offenen Denkmäler werde den Denkmalschutz auch emotional thematisieren, sagt Landeskonservator Georg Skalecki. Zahlreiche Konzerte von Studierenden der Hochschule für Künste seien individuell auf die jeweiligen Aufführungsorte abgestimmt.

Der Tag endet mit einem Benefizkonzert im BLG-Forum zugunsten des „Schulschiffs Deutschland“. „Wir haben Probleme unter der Wasseroberfläche“ erklärt der frühere Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP), Vorsitzender des Deutschen Schulschiff-Vereins. Da der Rumpf durchrostet, benötige der Verein Geld zur Reparatur des einzig verbliebenen Großseglers in Deutschland.  KATHERINE RYDLINK