: RÖHREN IM NEBEL: HIRSCHEN BEIM PIMPERN ZUGUCKEN
„Ein Hauch von Herbst liegt bereits in der Luft. Der Waldboden ist feucht, Nebelschwaden legen sich im Dämmerlicht wie zarte Seidentücher über die Landschaft.“ – Nein, diese Sätze entstammen weder einem Werk Rosamunde Pilchers noch anderer benebelter Neoromantiker. Wir haben es hier mit Aufklärungsprosa der Deutschen Wildtier Stiftung zu tun. „Der Hirsch und der Mensch: Es ist keine einfache Beziehung!“, lautet das Thema anlässlich des 6. Rotwildsymposiums. „Dieses schwierige Verhältnis“ zu „beleuchten“, betrachten die Herausgeber als ihre Aufgabe. „Der Mensch liebt das Ritual der Brunftkämpfe und wartet oft stundenlang, um das Geschehen zu beobachten“, sagt Geschäftsführer Hilmar Freiherr von Münchhausen. „Selbst Städter, die das ganze Jahr über keine Berührungspunkte mit Rotwild haben, pilgern im Herbst in Scharen zu den traditionellen Brunftplätzen, an denen sich das Ritual Jahr für Jahr wiederholt.“ Kein Wunder, denn „wenn Hirsche Hochzeit feiern, wird aus dem König ein Macho“. Für Monarchisten und andere Sexmaniacs heißt es nun also: ab in die Büsche!