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unterm strich

Daniela Strigl Foto: Rainer Justen

Wien ehrt Johann Kresnik

Im magischen Jahr 1968 gehörte der damals junge Choreograf Johann Kresnik in Bremen zu einer legendären Kaderschmiede der Theatererneuerer. Seitdem haftet ihm der Ruf des Radikalen an. In Wien erhielt der in Kärnten geborene Choreograf im Rahmen des Impuls­tanzfestivals dafür am Donnerstag das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Die Überreichung erfolgte von der Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Veronica Kaup-Hasler: „Er ist, was es heute allzu selten gibt: ein Künstler mit Wut im Bauch, ein Berserker mit Aggressionslust und blutendem Herzen zugleich.“

Auszeichnung für Daniela Strigl und Thomas Macho

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat neben dem Büchnerpreis zwei weitere wichtige Preise zu vergeben. Den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa erhält der Kulturwissenschaftler und Philosoph Thomas Macho, der Merck-Preis für literarische Kritik und Essay geht an die Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Daniela Strigl. Beide Auszeichnungen sind mit 20.000 Euro dotiert.

Gelassenheit ist eine seltene Tugend im journalistischen Betrieb, Daniela Strigl tritt für sie ein. „Das gibt sich alles. Zeitungskrise, E-Book, Content, Depression, Emphase, Shortlist, Longlist, Literarisches Quartett, das gibt sich. Die Literaturkritik wird es überstehen. Die Literatur sowieso“, schrieb sie in ihrem jüngsten Buch „Alles muss man selber machen“. Die Jury schätzt an ihr die „Kenntnis und Akribie, Scharfsinn und Empathie“, mit der sie sich ihren Autoren widmet. „Als Essayistin und Kritikerin schreibt Daniela Strigl mit ironisch gespitzter, niemals jedoch bösartiger Feder, jede ihrer Rezensionen besticht durch Fachwissen und Genauigkeit, macht Lust auf Bücher und ist ein sprachlicher und intellektueller Genuss“, begründet die Jury ihre Entscheidung.

Thomas Macho, der auch für die taz geschrieben hat, weitet die Grenzen der Kulturwissenschaft. Er hat über die Funktion von Vorbildern geschrieben und über die Bedeutung des Schweins in der Kultur. Mit seinem „weitgespannten Werk“ habe er der Kulturwissenschaft zu „neuem Glanz verholfen“, schreibt die Jury. Macho leitet seit 2016 das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien. Von 1993 bis 2016 war er Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch das interdisziplinäre Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik mitgründete.

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