DIE DREI FRAGEZEICHEN : „So was mache ich nicht mit“
WAS SOLL DAS? taz-Konzert- fotograf Roland Owsnitzki über Knebelverträge mit Bandmanagern, die die Nutzungsrechte einschränken
taz: Herr Owsnitzki, WDR 1Live protestiert mit einem Konzertfotoboykott gegen für Fotografen inakzeptable Forderungen von Künstlermanagern. Ist das der richtige Weg?
Roland Owsnitzki: Teilweise. Die taz hat zum Beispiel auch aus Protest schon mal einen schwarzen Block gedruckt. Das Problem für freie Fotografen ist, dass es keine Einheitlichkeit gibt. Wenn sich manche enthalten, nutzen das andere aus, selbst wenn sie durch die Verträge stark eingeschränkt sind.
Was steht in diesen Verträgen?
Das sind Verträge, die die Nutzungsrechte für die eigenen Fotos befristet, zum Beispiel auf drei Monate. Das ist ja noch vertretbar, weil ich die Fotos eh oft nicht mehr brauche. Dann wird man in diesen Verträgen oft nur für ein einziges Medium akkreditiert, was für freie Fotografen untragbar ist. Das Schlimmste aber ist, dass den Fotografen in diesen Verträgen sogar manchmal die Nutzungsrechte an ihren eigenen Fotos abgesprochen werden. So was machen ich und einige Kollegen nicht mit.
Warum wird das gemacht?
Das weiß ich gar nicht so genau. Man kommt mit dem Management von großen Bands fast nie in Kontakt. Manche, etwa Die Ärzte, sind in Ordnung, andere wie Rammstein überhaupt nicht okay. Oft versucht uns der Veranstalter zu helfen und zu vermitteln, das klappt aber nur manchmal. INTERVIEW: NICOLAS WEISENSEL
■ Roland Owsnitzki (56) fotografiert seit 1984 Konzerte für die taz