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Archiv-Artikel

Best of Brandt

In den 70er- und 80er-Jahren entwickelte Rainer Brandt eine neue neue Form der humorvollen Synchronisation. Er selbst nennt es „Schnodderdeutsch“. Dieses „Schnodderdeutsch“ ist ein Mischmasch. Zusammengewürfelt aus Berlinismen, Jiddisch, ein bisschen Unterwelt und etwas Gosse. Und sehr viel Humor gepaart mit Fantasie.

„Die 2“ wird demnächst als Kinofilm neu aufgelegt, mit Ben Stiller als Danny Wilde und Steve Coogan als Lord Brett Sinclair. Rainer Brandt würde sich zwar durchaus zutrauen, auch dem wesentlich jüngeren Stiller seine Stimme zu geben, aber viel lieber würde er helfen, einen jungen Synchronsprecher zu finden, der genau auf Ben Stiller passt.

Aber ob er überhaupt den Auftrag bekommt, für diesen Film das deutsche Dialogbuch zu schreiben und die Synchronisation zu übernehmen, steht in den Sternen. Sollte es anders kommen, müssen wir uns wohl auf einen ähnlich langweiligen und muffelnden Flop gefasst machen, wie es die jüngste Kinofassung von „Starsky und Hutch“ war.

Hier ist eine kleine Auswahl der besten Sprüche von Rainer Brandt:

„Du musst jetzt etwas schneller sprechen, Lordchen, sonst bist du nicht mehr synchron!“

„Mir schwellt da eine Frage im Gebeiß!“

„Schöne Tapete haben Sie an. Selbst gemalt?“

„Ich hoffe, Sie sind nicht gram, wenn ich Ihnen mal die Hand drücke – aber mitten ins Gesicht.“

„Bei Mundgeruch immer auf die Schnauze draufhaun.“

„Ein guter Schluck zur rechten Zeit erhebt des Knabens Männlichkeit“

„Sind alle Sinclairs hier begraben?“ – „Nein, natürlich nur die toten.“

„Der Moore hat seine Schuldigkeit getan, der Moore kann gehen.“

„Tritt ein und bring den Dings mit rein!“

„Darum schieß mit einem Püsterich auf keine alten Leute nicht.“

„Ja, steh ich denn im Wald und Rübezahl beißt mir ins Beinkleid?“

„Sleep well in your Bettgestell.“

„Wenn dir jemand auf die linke Wange schlägt, sollst du auch die rechte hinhalten. Das steht in so einem großen Buch – ich glaube, es heißt Atlas.“

„Erheben wir unsere Gläschens – zur Freud und Kurzweil unsres Bläschens.“

„Ab heute wird nicht mehr getrunken, aber auch nicht weniger.“

„Der wahre Mann kämpft mit der Faust, bis du ihm auf die Schnauze haust.“

„Auf Wiedersehen, aber es eilt nicht.“

„Daniel, würdest du bitte mal nach Gießen – ihr müsst jetzt alle lachen, ich habe nämlich falsch betont, es muss heißen nachgießen!“

„Die hat statt Haaren auf den Zähnen Stacheldraht.“

„Für dich tu ich doch alles, da werf ich mich sogar hinter’n Zug.“

„Haben Sie Zucker? Ihnen sitzt ’ne Biene an der Hose.“

„Ich bin beim Essen.“ – „Die Abfalleimer werden hier doch erst in zwei Stunden rausgestellt.“

„Sie haben einen schwarzen Humor.“ – „Mein Opa war Neger.“

„Das ist der mieseste Kaffee, den ich je in meinem Leben getrunken habe.“ – „Das ist kein Kaffee, das ist Abwaschwasser.“ – „Oh, Entschuldigung, dann ist er wiederum sehr gehaltvoll.“

„Den Hund hab ich für’n belegtes Brötchen gehalten.“

„Dem hat man mit dem Hockeyschläger die Fontanelle gespalten, die verbleibenden paar Sardellen peitschte er sich mit Brillantine um den Ballon.“

„Wenn du das Beinkleid voll haben solltest, schreib ’n Kärtchen, ich komm dann mit dem Polizeipräsidenten persönlich.“

„Locken – mit S wie Feger.“

„Dem fällt schon der Staub aus der Kapuze!“

„Kleidsamer Fußsack! Selbst gehäkelt?“ – „Ja, katholisch Mufflon in Karamellblau.“