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Todesstrafe wird nicht vollstreckt

Brunei will auch für Homosexuelle die Todesstrafe aussetzen

Nach internationaler Kritik will das südostasiatische Sultanat Brunei die Todesstrafe für Homosexuelle und Ehebrecher nach dem neuen Scharia-Gesetz nicht umsetzen. Die Strafe, nach der Menschen für homosexuellen Geschlechtsverkehr oder Ehebruch gesteinigt werden können, werde ausgesetzt, teilte Bruneis Sultan Hassanal Bolkiah am Sonntag zum Beginn des Fastenmonats Ramadan mit. Er sprach von „falschen Wahrnehmungen“. Die Vereinten Nationen hatten das zum 3. April in Kraft getretene Gesetz „drakonisch“ genannt. Prominente wie George Clooney, Elton John und Ellen DeGeneres hatten zum Boykott von Hotels in den USA und Europa aufgerufen, die Bruneis Staatsfonds gehören. Schon zuvor konnte Homosexualität mit Gefängnisstrafen bis zu zehn Jahren geahndet werden. Das neue Gesetz sah Steinigung oder Auspeitschung bis zum Tod vor. Auch Ehebrechern droht Steinigung, Dieben kann die Hand amputiert werden. Die Gesetze gelten auch für Kinder und Ausländer, die keine Muslime sind. In Brunei gilt seit zwei Jahrzehnten ein De-facto-Moratorium für die Todesstrafe – diese Aussetzung gelte jetzt auch für Fälle unter der Scharia. (ap)

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