: RISIKO GESCHLECHT
Viele Ärzte lassen sich bei ihrer Diagnose vom Geschlecht ihres Patienten beeinflussen. Das belegen mehrere Studien. Der Klassiker ist eine US-Untersuchung, die 1999 im New England Journal of Medicine erschienen ist. Im Dienst der Forschung suchten weiße und schwarze, männliche und weibliche Schauspieler Ärzte auf und simulierten identische Symptome. Das Ergebnis: Die beste Behandlung erhielt der weiße Mann, am schlechtesten kam die schwarze Frau davon. Dass zumindest der Unterschied zwischen Mann und Frau kein singuläres US-Phänomen ist, legen Experimente aus Kanada und der Schweiz nahe. Auch hier kamen die Ärzte bei gleichem Krankheitsbild zu unterschiedlichen Diagnosen und wählten auch andere Therapien – je nachdem, ob sie einen Mann oder eine Frau vor sich hatten. Die Broschüre „Frauen Leben Gesundheit“ des Bundesfamilienministeriums belegt, dass derlei auch in Deutschland vorkommt. COS