INDIEPOP : Nicht schon wieder Smiths
Dass der Soundtrack für junge Leute in trüben Gegenden und desolaten Verfassungen auf alle Ewigkeit nur von den Smiths repräsentiert wird, wissen längst alle. Entsprechend schwer haben es heutzutage Bands wie Cats on Fire, die aus einer anerkannt trüben Ecke (Finnland) kommen, deren Sänger in lakonischem Tonfall von irgendwie desolaten Verfassungen (Liebe, Probleme mit dem Leben) berichtet, und die die schreibende Zunft naturgemäß immer nur an die Smiths erinnern. Nun ist das je nach Sichtweise mitunter ein bisschen oder auch sehr falsch, denn diese jungen Männer mögen zwar entfernt so aussehen wie die Smiths, stehen aber dann doch eher in der Tradition jener Britpop-Bands, die auf melancholische Verstimmungen weitgehend verzichten; unüberhörbar verweisen zudem die starken Beateinflüsse auf eine ganz andere Musiktradition aus England. Tut niemandem weh – klingt aber trotzdem hübsch und ist live mitreißend. Morgen etwa, gemeinsam mit den Schweden Azure Blue zur Feier von fünf Jahren „Hit the North“. SCHUH
■ Fr, 14. 9., 22 Uhr, Thalia Nachtasyl, Alstertor 1