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Strafe für Klatschtanten

Blendende Idee zu einer Geißel der Menschheit

Wann nimmt sich Deutschland endlich den Bürgermeister der philippinischen Provinzstadt Binalonan zum Vorbild? Ramon Guico III. will mit einem offiziellen Erlass Klatsch in der 54.000-Einwohner-Stadt verbieten. Bei der ersten Verfehlung werden 200 Peso, also umgerechnet etwa 3,50 Euro, Strafe fällig. Zudem müssen drei Stunden gemeinnützige Arbeit geleistet werden. Im Wiederholungsfall kann sich die Strafe auf 1.000 Peso, also etwa 17,50 Euro, erhöhen. Klatsch ist neben der Klimakatastrophe eine der größten Geißeln der Menschheit – vor allem weil es Klatschblätter wie die Bunte oder Klatschsendungen wie „Brisant“ hervorbringt. Klatsch ist nämlich mitnichten ein soziales Schmieröl, wie immer gern behauptet wird. Es ist die Hölle auf Erden. Nichts als Nichtigkeiten über „Promis“ oder „Royals“ verbreiten sogenannte Klatschexpertinnen wie Susanne Klehn bei „Brisant“. Diese Schulhoftratschtrulla, die allein mit ihrer fiepsigen Stimme bei schutzlosen Zuschauern eine Gänsehaut des Grauens hervorruft, wird als erste Kandidatin ins neue Umerziehungslager für Klatschtanten einziehen und gemeinnützige Arbeit verrichten, wenn erst die deutsche Regierung die vorbildlichen Ideen des vernünftigen philippinischen Politikers Ramon Guico III. übernimmt.

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