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Ashley BerlinVon salzigen Augen und bronzenen Händen

Installationsansicht „Yeki Bud, Yeki Nabud“ von Nigin Beck Foto: Courtesy of Ashley Berlin

Bei Ashley betritt man zunächst ein gigantisches Konterfei: Überdimensionierte Augen aus Holz – die Iris kastanienbraun, die Wimpern waldgrün – platzierte Nigin Beck auf den Boden. So allgegenwärtig es hier alles beobachtet, ist das Auge auch in der islamischen Kultur und Sprache: Das salzige Auge etwa bringt Unglücke in den Alltag, das wachende schützt. – Vieldeutig, comichaft überzogen und folkloristisch ist eine ganze Ausrüstung ritueller Gegenstände, die die Künstlerin mit iranischen Wurzeln für ihre Ausstellung „Yeki Bud, Yeki Nabud“ zusammengetragen hat. Die Dinge fordern Aktion, sind aber erlahmt: Eine monumentale Fliegenklatsche mit Mickey-Mouse-Hand etwa lädt zu einem ordentlichen Hieb ein, doch lehnt sie aus Bronze gegossen nur schwer an der Wand. Und die meterhohe Schiachkappe, die sich Bauern im Salzburger Land für traditionelle Frühjahrs­prozessionen umschnallen, lagert mit traurig violettem Blumengesteck in der Ecke. Das Ritual hat offenbar schon stattgefunden – zur Austreibung ganz eigener Wut und Trauer. (soj)

Bis 5. 5, 25.–28. 4. 13–16 Uhr, danach per Anmeldung unter info@ashleyberlin.de, Oranienstr. 37

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