„Dieses verdammte Internet!“

KOMMUNIKATION Katie Jacobs Stanton hat Barack Obama und Hillary Clinton beigebracht, wie man das Internet als Präsident und Außenministerin nutzt. Sie hat drei Kinder, war bei Google, Yahoo und ist jetzt Vizechefin von Twitter. Ein Gespräch über Tech-Power-Frauen und Twittern vor dem Frühstück

■ Bei Twitter: Katie Jacobs Stanton, 43, kam 2010 zu dem Netzwerk mit den 140-Zeichen-Botschaften, das zurzeit nach eigenen Angaben 150 Millionen Nutzer weltweit hat. Als Vizechefin ist Stanton für das Auslandsgeschäft zuständig. 2003 hatte sie ihre Karriere im Silicon Valley bei Google begonnen.

■ Bei Obama: Während seines ersten Wahlkampfs 2008 entwarf Stanton für Barack Obama Strategien für soziale Online-Medien – er machte sie zur Direktorin für Bürgerbeteiligung im Weißen Haus. Danach wechselte sie ins Außenministerium von Hillary Clinton.

■ Zu Hause: Katie Stanton ist mit Jacob Stanton verheiratet, der sich nicht nur um die Wäsche kümmert, sondern auch darum, „Clean Technologies“ zu fördern. Zusammen haben beide drei Kinder und leben in Los Altos im Silicon Valley.

■ Im Netz: Unter @katies twittert Katie Stanton über die Obamas, veganes Leben und ihre Familie.

INTERVIEW JOHANNES GERNERT

In der Zentrale von Twitter kleben an den Getränkekühlschränken und an manchen Laptops kleine blaue Vögel, das Firmenlogo. Junge Menschen laufen zügig durch die hellen Räume im neunten Stock des Hochhauses in der Innenstadt von San Francisco. An den Tischen gibt es keine Telefone, nur Smartphones, Macbooks. Katie Stanton, Vizechefin für internationale Angelegenheiten, hat schon in dem kleinen Konferenzraum Platz genommen. Sie trägt einen strengen blauen Rock, die blonden Haare akkurat gescheitelt, ein freundliches Lächeln. Mit 43 ist sie hier eine der Älteren. Stanton wird oft lachen, trotz ihrer Schulterkapselentzündung. Sehr offen. Irgendwie ehrlich. „Always lovable“ nennen manche sie.

sonntaz: Frau Stanton, Sie stehen früh auf.

Katie Stanton: Ich stehe immer sehr früh auf, ja. Ich habe drei Kinder …

Und um sechs fangen Sie schon an zu twittern?

Genau. Ich wache um sechs auf, dann checke ich Mails und Twitter und schaue, was auf der Arbeit und in der Welt so los ist. Danach wecke ich meine Kinder auf und schließlich fahre ich ins Büro. Auf dem Weg erledige ich ein paar Telefonkonferenzen. Dann arbeite ich hier. Auf der Rückfahrt wieder: Telefonkonferenzen. Bis ich zu Hause Zeit mit meinen Kindern verbringen kann. Dann arbeite ich weiter.

Sie schauen im Bett auf Twitter, noch bevor Sie frühstücken?

Ich glaube, das tun mittlerweile einige. Ich sehe bei Twitter, was auf der Welt so los ist gerade. Das ist mein personalisierter Nachrichtenkanal. Da weiß ich gleich, was die wichtigste Nachricht des Tages ist und was alles passiert ist, während wir schliefen. Dann plane ich den Tag. Es ist wie eine Art geistiger Kaffee, der mich anregt und weckt. Ich betrachte das als so eine Art Energielieferanten. All die Information.

Ich habe mir gestern also mal einen Tag lang Ihre Twitter-Nachrichten angeschaut.

Oh, nein.

Man erfährt da wirklich einiges. Nicht nur über das Unternehmen – Sie haben also mal bei der Burger-Kette Roy Rogers gearbeitet.

Wow, Sie haben sich wirklich anständig vorbereitet letzte Nacht.

Na ja, ist ja alles öffentlich.

Stimmt, klar.

Warum haben Sie das denn gestern Abend um elf noch erzählt, diese Roy-Rogers-Geschichte?

Es war eine Antwort auf die Frage eines Freundes und ehemaligen Kollegen, Hunter Walk. Er arbeitet jetzt bei YouTube. So läuft das auf Twitter. Leute beginnen eine Unterhaltung, stellen einfach eine Frage und es zieht einen irgendwie rein. Er wollte also wissen, was unsere ersten Jobs waren. Er war mal Babysitter, als Mann war er da sehr beliebt, davon gibt es ja nicht so viele. Twitters Schönheit liegt auch darin begründet, dass man einfach zuhören kann. Oder man schaltet sich ein. Ich habe dann über meinen ersten Job bei der Fastfoodkette Roy Rogers geschrieben. Ich war Kassiererin, ganz neu, und die älteren Kids hinten in der Küche mochten mich aus irgendeinem Grund nicht. Deshalb warfen sie mir immer Chicken-Nuggets an den Kopf, wenn ich Bestellungen aufnahm. Das war ziemlich schrecklich.

Da sitzen Sie dann abends mit dem iPhone auf dem Sofa …

Oder mit dem iPad, ja. Das ist eine der großartigen Seiten von Twitter. Es macht menschlicher. Gestern Abend erzählen also all diese Leute von ihren ersten Jobs. Man lernt sie so ein bisschen besser kennen – als Menschen. Und es lässt alle Menschen überall auf dieser Welt daran teilhaben, ob in Berkeley oder im Südsudan.

Um Teilhabe ging es auch in einem anderen Ihrer Tweets. Sie haben Bill Gates’ Bemühungen weiterverbreitet, mehr Toiletten zu schaffen für die Menschen dieser Erde.

Bill Gates ist einfach eine unglaubliche Stimme, nicht nur auf Twitter. Wie er sich für die ärmsten Menschen einsetzt, wie er versucht, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Ich erinnere mich noch, an irgendeinem Tag sprach er über die Investitionen der Gates-Stiftung, er, als dieser Milliardär, der großartige Erfinder, ein wirklicher Word Leader, und genau am selben Tag hat irgendein anderer Milliardär eine Insel auf Hawai gekauft. Das läuft in so einem riesigen Nachrichtenstrom dann alles zusammen.

Als Sie noch für US-Außenministerin Hillary Clinton arbeiteten, haben Sie mal gesagt, es gäbe mehr Menschen mit mobilen Online-Geräten als Toiletten. Wieder „Teilhabe“.

Das ist einer unserer Grundwerte bei Twitter. Wir haben zehn davon. Wir haben Sticker daraus gemacht, die man auf Laptops kleben kann. Einer steht hier auf meinem Macbook. How do we reach every person on this planet? Egal wo du bist auf diesem Planeten, egal welches Gerät du benutzt, egal wie alt du bist, wie gut du ausgebildet bist, es gibt fünf Milliarden Handys und sechs, sieben Milliarden Menschen, und solange du so ein Gerät hast, kannst du überall Informationen empfangen. Ich hoffe sehr, dass wir das wirklich schaffen, jeden Menschen auf diesem Planeten zu erreichen und Twitter zu einer Hilfe für sie zu machen.

Dann haben Sie gestern auch noch ein Interview des chinesischen Künstlers Ai Weiwei getwittert, der in China unter Hausarrest steht.

Er ist so inspirierend. Er hatte schon vorher Jacob Weisberg vom Slate Magazine ein Interview gegeben. Er nannte Twitter das Format seiner Kunst, seiner Sprache. Er sprach nicht nur darüber, sondern er tat das auch noch unter Hausarrest, während die Regierung, die Twitter in China gesperrt hat, zuhört. Er gibt dieses Interview – völlig angstfrei. Er ist einer der mutigsten Menschen, die man sich nur vorstellen kann. In jenem anderen Artikel von gestern nannte er Twitter seine Stadt. Nutzer wie er inspirieren uns jeden Tag.

Twitter trägt Verantwortung.

Wir haben eine großartige Plattform. Deshalb sind wir alle hier. Aber wir wollen auch die Meinungsfreiheit voranbringen. Diese Arbeit hier ist wichtig. Wir wollen dafür sorgen, dass die Leute dem, was ihnen wichtig ist, näher kommen. Ob das Sport ist oder Musik oder freie Meinungsäußerung. Sie finden bei uns Informationen dazu, in Echtzeit.

Twitter muss aber auch Geld verdienen, wachsen. Besteht nicht die Gefahr, dass Sie bereit sind, Zugeständnisse an unterdrückerische Regime zu machen?

Wir haben einen weiteren Grundwert: Baue dein Geschäft so auf, dass es dich stolz macht. Wir sind jetzt in Japan, Großbritannien, Irland und Deutschland. Wir planen, in einige andere Märkte zu expandieren. Leider lässt uns die chinesische Regierung nicht als Wettbewerber zu. Sie haben unsere Seite gesperrt. Und ihre Anforderungen würden dafür sorgen, dass wir viele unserer Inhalte zensieren müssten. Das würde uns nicht sehr stolz machen. Also steht das gerade auch nicht auf unserer Agenda.

Twitter geht nicht nach China?

Wir planen das nicht, nein.

Noch nicht?

Grundsätzlich nicht. Dafür gibt es zu viele andere interessante Märkte, auf denen wir ungehindert operieren können. Natürlich wollen wir die Menschen in China trotzdem erreichen, weshalb wir eine chinesische Übersetzung von Twitter anbieten, die sie dann anwählen können, wenn sie es schaffen, die Zensur zu umgehen. Aber Twitter-Büros in China? Sehe ich nicht.

Wie wichtig ist Kontrolle für Twitter? Sie scheint wichtiger zu werden, je wichtiger potenzielle Einnahmen werden.

Wir überwachen keine Inhalte.

Aber Sie löschen doch immer wieder Konten.

Um Ihnen mal die Größe zu verdeutlichen: Wir haben 150 Millionen aktive Nutzer. Das macht 400 Millionen Tweets pro Tag. Dafür müssen wir eine Infrastruktur zur Verfügung stellen. Sodass alles in Echtzeit funktioniert, schnell, durchsuchbar, global und lokal. Sie sollen in Deutschland die Inhalte bekommen, die am interessantesten für Sie sind. Wir können jedenfalls nicht proaktiv kontrollieren. Natürlich haben wir aber ein kleines Trust-and-Safety-Team, ich weiß gar nicht, wie groß es gerade ist. Dieses Team reagiert, wenn Trolle herumpöbeln oder Spammer die Leute belästigen.

Wird Kontrolle von Inhalten nun aber für Twitter wichtiger?

Jede Tech-Firma muss mit Spam und Fishing und mit Virus-Attacken umgehen.

Twitter befindet sich gerade an einem Wendepunkt.

Hm.

Bisher wurde es immer für seine Offenheit bewundert. Jetzt braucht Twitter langsam ein Geschäftsmodell.

Hm, hm.

Twitter wird sich ändern müssen.

Nicht unbedingt. Wir bleiben ein offenes, öffentliches, ungefiltertes Netzwerk. Unser Geschäftsmodell besteht darin, Werbung zu verkaufen, wir verkaufen gesponserte Tweets und Trends und Konten. Wir tun das aber auf eine sehr zurückhaltende Art. Wenn Sie Starbucks folgen, werden Sie vielleicht in Ihrem Nachrichten-Stream, der Timeline, eine andere Botschaft von Starbucks bekommen oder von einem weiteren Kaffeeanbieter. Es steht in einem Kontext und es ist relevant. Es ist nicht irgendwas, was wild auf der Seite herumblinkt.

Dadurch werden nicht mehr alle auf Twitter gleichbehandelt.

„Natürlich wollen wir die Menschen in China erreichen, weshalb wir eine chinesische Übersetzung anbieten“

Wie kommen Sie darauf?

Ganz einfach: gesponserte Nachrichten sind prominenter. Und wenn jemand Twitter durchsucht, gewichten Sie schon seit einer Weile die Ergebnisse, die er oder sie bekommt.

Wir müssen immer eine Balance finden. Es muss relevant sein, persönlich, in Echtzeit. Sie müssen einen Wert in diesem Produkt erkennen. Dann müssen wir aber auch ein Geschäft aufbauen und ausbauen. Und dieses Geschäft mit den Twitter-Anzeigen läuft wirklich gut. Die Engagement Rate bei unseren promoteten Produkten ist hoch, bei ein bis drei Prozent. Die Leute sind also an den Anzeigen interessiert. Volkswagen beispielsweise hat den neuen Beetle herausgebracht. Entschuldigung, ich muss kurz mal niesen.

Niest dreimal.

Gesundheit!

Danke. Die Engagement Rate bei dieser Beetle-Anzeige war 55 Prozent. Die Leute mochten diese Anzeige, sie haben sie weiterverbreitet. Weil sie interessant war und relevant, es hat die Leute angesprochen. Wir haben den Code gefunden, der es Nutzern und Anzeigenkunden erlaubt, gleichermaßen einen Wert aus unserem Produkt zu ziehen.

Klingt idyllisch – dabei war Twitter eigentlich eher renitent.

Ich glaube nicht, dass ich das so sehen würde. Was meinen Sie überhaupt mit renitent?

Es ging bei Twitter von Anfang an darum, Kritik zu äußern, gegen Herrschende etwa. Das kann auf den Straßen von Ägypten passieren, es kann Ai Weiwei in China sein. Oder ein kritischer Shitstorm – der gehört doch wohl zur DNA von Twitter.

Ich würde das aber nicht renitent nennen, sondern demokratisch. Jeder kann mitmachen. Jeder kann Fragen stellen, Meinungen äußern. Im Guten wie im Schlechten. Wenn du die Meinungen eines anderen blöd findest: Folge ihm nicht. Wenn dich diese andere Perspektive interessiert, folge ihm. So einfach ist das.

Trotzdem: eine gewisse Frechheit, ein gewisser Widerstandsgeist scheint immer dazugehört zu haben bei Twitter. Wenn Sie nun Regierungen und große Firmen ins Boot holen, Anzeigenverträge abzuschließen, dann verschiebt sich da doch etwas.

Hm, ja, ich weiß nicht. Es gibt sicher viel Kritik, online wie offline. Aber auch Unterstützung. Man muss ein Gleichgewicht finden.

Twitter war immer offen. Entwickler von außen konnten recht frei Anwendungen dafür programmieren. Auch da wollen Sie mehr Kontrolle. Sie riegeln Twitter ab

Unser Produkt-Team sorgt für ein konsistentes Twitter-Erlebnis, überall. Sie müssen einen Tweet als Tweet erkennen, ihn retweeten, auf ihn Antworten können. Die Nutzer stehen immer an erster Stelle.

Sie haben mehrere Jahre im Weißen Haus und im Außenministerium gearbeitet. Welche Rolle spielt Twitter da?

Eine ganz zentrale. Es ist nicht nur ein Verlautbarungsorgan. Präsident Obama kann direkt mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Es ist aber auch wie eine Echtzeit-Umfrage. Bei einer der TV-Debatten im Vorwahlkampf der Republikaner haben wir mit Fox kooperiert und die Leute aufgefordert, über Twitter auf die Debatte zu reagieren. Sie haben mit Hashtags, mit diesen Themenkennzeichen, kommentiert, ob Romney und seine Gegner eine Frage wirklich beantwortet haben. Als es um seine Steuererklärung ging, die er nicht veröffentlichen wollte, waren sich die meisten einig: Er duckt sich weg. Das Romney-Team sah also sofort diese Unzufriedenheit – einen Tag später veröffentlichte Romney zumindest einen Teil seiner Steuererklärung.

Es gibt dieses Bild von Ihnen mit Obama.

Welches Bild?

Ich weiß gar nicht mehr, wo ich es gesehen habe, nicht auf Ihrem Twitter-Account?

Nein. Da bestimmt nicht. Es könnte höchstens auf einem alten Google-Konto liegen.

Ja, stimmt. Bei Google+.

Sagen Sie, stalken Sie mich?

Ich nutze nur alle Informationen, die mir das Internet bietet.

Dieses verdammte Internet! Nein, Quatsch.

Das Bild also, wann war das?

Ich habe für ihn gearbeitet. Es gibt also auch Bilder.

Viele Bilder?

Ich habe ja doch ein paar Tage für ihn gearbeitet. Jahre.

War er das persönlich, der diesen zugewandten Online-Ansatz so gefördert hat? Oder wurde er einfach nur gut beraten?

Das ist absolut sein Verdienst. An seinem ersten Tag im Amt gab er ein Memorandum heraus für Offenheit, Transparenz und Teilhabe, das für alle Bereiche seiner Regierung galt. Das bedeutete, dass wir alle Gehälter veröffentlicht haben, die Besucherprotokolle, dass wir die Bürgerinnen nach ihrer Meinung gefragt haben.

„Ich wache um sechs auf, dann checke ich Mails und Twitter und schaue, was in der Welt so los ist“

Sie selbst nennen sich in Ihrem Twitter-Account „Mom“, Mutter. Viele Ihrer Freunde tun das auch. Nennen sich Männer da auch „Dad?“

Klar. Auch meine Kollegen hier.

Worauf die Frage abzielt: Sie haben eine sehr verantwortungsvolle Position und drei Kinder. Wie schaffen Sie das?

Es ist hart.

Gehen Sie auch um halb sechs nach Hause, wie die Vizechefin von Facebook, Sheryl Sandberg?

Ich gehe sogar schon um fünf. Ich habe es aber auch ein bisschen weiter zur Arbeit. Aber ich habe Glück. Ich arbeite für ein unglaubliches Unternehmen. Als ich bei unserem Chef Dick Costolo zum Vorstellungsgespräch saß, sagte ich: Dick, ich habe drei Kinder. Ich wohne ziemlich weit von euren Büros entfernt. Ich muss jeden Tag rechtzeitig los, um für meine Familie das Abendessen zu machen. Alles klar, hat er gesagt. Wir haben hier eine tolle Work-Life-Balance. Ich habe aber auch einen Mann, der mich unterstützt. Wir teilen die Aufgaben auf. Er macht die Wäsche. Meine Kinder auch, die sind großartig. Tagsüber schicke ich ihnen Aufgaben. Sie erledigen das für mich.

Twittern die?

Zwei von dreien, ja.

Es ist immer noch so, dass in den Aufsichtsräten der Tech-Firmen wie Facebook oder Google kaum Frauen sitzen, manchmal gar keine. Werden Sie das ändern?

Es ist eine Bewegung. Es sind viele Frauen, aber auch die Männer gefragt, das zu ändern. Es tut sich aber etwas. Sheryl Sandberg ist mittlerweile im Aufsichtsrat von Facebook. Unglaublich! Marissa Mayer, die neue Yahoo-Chefin, ist im Aufsichtsrat von WalMart. Unglaublich. Kathleen Mitic im Aufsichtsrat von eBay. Unglaublich. Ellen Siminoff im Aufsichtsrat von Zynga. Unglaublich. Das ist der Beginn einer Trendwende.

Was waren die größten Hürden für Sie als Führungsfrau im Tech-Geschäft?

Die größte ist wohl das Pendeln. Diese langen Fahrten. Und dann muss man das richtige Gleichgewicht finden. Es ist einfach viel Arbeit. Aber es ist ein Nervenkitzel, ein Vergnügen. Das ist es hier. Das war es auch bei Google.

Und bei Yahoo?

Auch bei Yahoo.

Angeblich sollen Sie da bald arbeiten, bei Marissa Mayer, der neuen Chefin.

Nein. Ich bleibe hier. Aber klar: Marissa Mayer ist eine alte Freundin von mir.

Johannes Gernert, 32, ist eigentlich sonntaz-Redakteur, arbeitet aber gerade als Arthur F. Burns-Fellow in Oakland, Kalifornien. Bei Twitter heißt er @jornaman