kabinenpredigt
: Sarah BSC

Schwein gehabt, mehr lässt sich zum Samstagspiel aus Hertha-Sicht nicht sagen. Okay, doch noch einen Satz: Ganz schön peinlich war das! Peinlich ist auch, was man über Alexander Madlung in der vergangenen Woche lesen musste. 300 Strafzettel hat er sich eingefangen, einen Monat war der Führerschein schon wegen zu hoher Geschwindigkeit weg, und jetzt wurde er zum Idiotentest eingeladen. Und wie ist seine Reaktion? Typisch Fußballer. „Ich war das nicht“, schrie er.

Das ist erst mal verständlich, denn das lernt jeder Spieler von klein auf. Erst den Gegner foulen, und dann, wenn der Schiri guckt, die Hände in vollkommen unschuldiger Geste hochreißen und alles leugnen. Aber, lieber Alex, das gilt doch nicht im richtigen Leben. Hat dir das niemand gesagt? Der Wagen würde auch von einem Vater und seiner Freundin gefahren, behauptete er weiter. Ja super, Madlung, die beiden werden sich freuen. Wie alt bist du denn? Also ich meine geistig. Das ist doch keine Art, erwischt werden und dann sagen: „Das war der da!“ Da kannst du doch wirklich froh sein, dass du überhaupt noch auf Blödheit getestet wirst. Man muss zu seinen Vergehen stehen können, das gehört nun mal zum Erwachsensein dazu.

Aber wahrscheinlich hast du auch noch die großartige Chance des Papstes ungenutzt vorüberziehen lassen. Der bot ja einen Teilerlass von Sünden an, wenn man für den Weltjugendtag betet. Na gut, man sollte seine Sünden auch ehrlich bereuen, aber das hättest du ja versuchen können. Einfach mal was Neues ausprobieren. Aber zu spät, der Papst ist wieder weg und der Weltjugendtag vorbei.

Ich glaube aber, dies wäre deine einzige Chance gewesen bei der MPU. Einfach sagen, der Papst hätte dir schon verziehen und dir deine Verkehrssünden erlassen. Okay, dazu hätte dein Test in Bayern stattfinden müssen, aber das hätte dein Anwalt doch bestimmt hinbekommen. Und in einem 7er BMW ist man ganz schnell da unten. Aber zu spät. Selber schuld.

SARAH SCHMIDT