FESTIVAL
: Verfemte Musik

Mit Musik von Komponist_innen, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben, verfolgt, verboten oder ermordet wurden, beschäftigen sich in Mecklenburg-Vorpommern schon seit Mitte der 1990er etliche Projekte. Vor vier Jahren wurde an der Hochschule für Musik und Theater Rostock schließlich eigens ein Zentrum für Verfemte Musik gegründet, mit dem Ziel, Musiker der Moderne, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden sind, öffentlich bekannt zu machen und ihre in Vergessenheit geratenen Werke wieder zur Aufführung zu bringen. In Kooperation mit dem Konservatorium Schwerin findet außerdem seit elf Jahren das Internationale Festival Verfemte Musik statt, das mit einem international ausgeschriebenen Instrumental- und Gesangswettbewerb nicht nur jungen Menschen einen Zugang zu verfemter Musik verschaffen soll, sondern die Werke der betroffenen Komponist_innen wieder zu dem machen soll, als was sie gedacht waren: Musik ohne ein Prädikat wie „jüdisch“, „bolschewistisch“ oder „entartet“. Im Rahmen des Festivals finden dieses Jahr bis Anfang Oktober unter anderem eine Ausstellung, Konzerte, Zeitzeugengespräche, ein Symposium, Vorträge, Filmforen und eine Stadtführung statt. Ein thematischer Schwerpunkt stellt den österreichisch-britischen Komponisten Hans Gál (Foto) vor, unter anderem in Konzerten und mit einer Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus.  MATT

■ Schwerin: Di, 25. 8. bis Di, 2. 10., Infos und Programm: verfemtemusik.de