: Wer zuletzt kommt …
China muss im lunaren Hinterhof landen
Als etwas verspätete Raumfahrtnation muss man halt auch sehen, wo man bleibt. Und so hat Chinas weise Führung beschlossen, ihre Sonde „Chang’e 4“ gestern auf der dunklen Rückseite des Mondes landen zu lassen. Da war noch niemand so richtig, und so hat auch Chinas Kosmo-Truppe ein schmuckes Alleinstellungsmerkmal, über das patriotische Lieder gedichtet und Wimpel geschwungen werden können. Womöglich wollte man sich aber einfach all den Müll nicht angucken, den vor allem imperialistische US-Urlauber auf der begehrten Sonnenseite des Mondes hinterlassen haben. „Rund 800 von Menschen hinterlassene Abfalldinge“, erklärte uns dpa gestern schockiert, vermüllten den Erdtrabanten. Urinbehälter, Feuchttücher, Golfbälle – denkt man sich benutzte Kondome dazu, sieht es seit dem amerikanischen Apollo-Programm auf dem Mond aus wie am Strand von Cancún nach dem Spring Break. Was aber erwartet China auf der dunklen Seite des Mondes? Den einschlägigen Legenden der Populärkultur nach natürlich überwinternde Nazis, sehr schlimme Musik aus den 70ern und das Mondschaf. Sollten sich diese Ammenmärchen bewahrheiten, wird „Cheng’e 4“ angeblich augenblicklich SOS funken: „Peking, wir haben ein Problem.“
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