: die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine
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Alles auf Zucker! Deutschland 2004, R: Dani Levy, D: Henry Hübchen, Hannelore Elsner
„Dass man über jüdisches Familienleben gut lachen kann, wissen wir spätestens seit Woody Allen und Philip Roth. Aber ist es auch möglich, in einem deutschen Film über die Juden zu lachen? Der in der Schweiz aufgewachsene Levi ist selber Jude, und man merkt dem Film an, dass da einer aus der Innensicht heraus erzählt. Henry Hübchen spielt Zucker wunderbar als heruntergekommenen Schlemihl, und Udo Samel frömmelt urkomisch als sein streng gläubiger Bruder, der schließlich in den Armen einer Bardame aus Palästina landet. Aber die lautesten Lacher löst Hannelore Elsner als Jackies nichtjüdische Gattin aus, die heimlich unter der Bettdecke versucht, einen Schnellkurs in jüdischer Lebensart zu machen, und an den Regeln des koscheren Essens verzweifelt.“ (hip) City
Almost Heaven Deutschland 2004, R: Ed Herzog, D: Heike Makatsch, Nikki Amuka-Bird
„Durch eine Verkettung von Zufällen strandet eine todkranke Möchtegern-Country-Sängerin auf Jamaika, wo sie zunächst mit den Inselbewohnern und deren Musik wenig anfangen kann. Erst allmählich entdeckt sie interessante Seiten des verarmten Landes und begreift ihren Aufenthalt als Chance. Ein entspannt erzähltes Roadmovie mit viel Gespür für die besondere Atmosphäre der Karibikinsel. Allerdings schmälert die durchgängige Synchronisation das leise Drama, weil sie die auch aus Verständigungsschwierigkeiten resultierenden Konflikte nivelliert.“ (filmdienst) CineStar
Am Tag als Bobby Ewing starb Deutschland 2005, R: Lars Jessen, D: Gabriela Maria Schmeide, Peter Lohmeyer
„Im Frühjahr 1986 stoßen eine geschiedene Städterin und ihr 17-jähriger Sohn in der Provinz der Wister Marsch zu einer kleinen Kommune, die sich im routinierten Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf eingerichtet hat und dabei ihre politischen Ideale allmählich überlebt. Eine unterhaltsame, präzis rekonstruierte und hervorragend gespielte Mischung aus Polit-Satire, Provinzkomödie und Coming-of-Age-Geschichte, die nie hämisch, sondern liebevoll und melancholisch einen Schwebezustand der Desorientierung beschreibt, der durch die Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl durchgerüttelt wird und eine bis heute aktuelle Brisanz der Thematik offenbart.“ (filmdienst) Atlantis, Casablanca OL
B
Barfuß Deutschland 2004, R: Til Schweiger, D: Steffen Wink, Til Schweiger
„Mit ‚Barfuß‘ knüpft Til Schweiger dort an, wo er als Co-Regisseur von ‚Knockin‘ On Heaven‘s Door‘ den Faden abgelegt hat, und erzählt ein romantisch amüsantes Roadmovie um ein zufällig zusammengeratenes Pärchen: Nick, der angemessen coole Loser, und Leila, eine Ausreißerin aus der Psychiatrie, die das Leben vor den Anstaltsmauern mit den Augen eines Kindes sieht, und nun von Nick widerwillig die einfachsten Dinge der Welt erklärt bekommt. Astreiner Märchenstoff – den Traumfabrikfan Schweiger schwungvoll erzählt.“ (tip) City
Batman Begins USA 2005, R: Christopher Nolan, D: Christopher Bale, Michael Caine
„ ‚Memento‘- Regisseur Christopher Nolan führt mit seiner Story über die Erlebnisse des jungen Bruce Wayne alias Batman den Mythos zurück zu seinen Wurzeln. Dabei ist ihm ein rasantes, düsteres Abenteuer gelungen - die mit Abstand beste Verfilmung mit dem Rächer von Gotham City.“ (Cinema) Cinespace
Bin Jip Südkorea/Japan 2004, R: Kim Ki-duk, D: Jae Hee
„Ein junger Mann bricht in Häuser und Wohnungen ein, allerdings nur um fernzusehen, zu duschen, zu schlafen und die Wäsche der abwesenden Besitzer zu waschen. Dann überrascht ihn eine verheiratete Frau: Statt ihn anzuzeigen, wird sie zur Weggefährtin, da sie, von ihrem Mann misshandelt, sich nach einem besseren Leben sehnt. Wie bereits in ‚The Isle‘ und ‚Spring, Summer, Fall, Winter . . . and Spring‘ kommt auch das jüngste Werk des Koreaners Kim Ki-duk fast ohne Dialoge aus. Figuren offenbaren sich durch ihre Handlungen, Themen durch Bilder. Ein fesselnder, kreativer, oft überraschender Film – nicht zuletzt über die Leidenschaft des Golfspielens –, der zunehmend zwischen Realität und Projektion schwebt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis, Casabalanca OL
Boudu – Ein liebenswerter Schnorrer Frankreich 2005, R: Gérard Jugnot, D: Gérard Depardieu, Catherine Frot
„ ‚Boudu‘ ist ein Clochard (Gérard Depardieu), der aus Lebensüberdruss in einen Kanal springt, von einem Galeristen (Gérard Jugnot) herausgefischt wird – und als Dank fortan den Haushalt seines Retters durcheinander wirbelt. Jugnot, der auch Regie führt, lässt seinen wuchtigen Co-Star in diesem Remake von Jean Renoirs Kino-Klassiker aus dem Jahre 1932 nach Lust und Laune chargieren: Depardieu spielt Boudu als einen Faun, der hemmungslos säuft, frisst und – zwischen den Bettlaken – die depressive Ehefrau seines Wohltäters auf die Sonnenseite des Lebens zurückholt. Der Film feiert also alles, was Spaß macht, bisweilen freilich mit etwas derben Mitteln.“ (Der Spiegel) Schauburg
C
Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp
„Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Wiesen aus essbarem Gras und Schokoladenflüsse verbergen sich hinter den abweisenden Mauern. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt. Eine düster-süße Packung.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul Deutschland, Türkei 2004, R: Fatih Akin
„Was für Regisseur Fatih Akin als Fanprojekt begann, wurde zum faszinierenden Porträt der Metropole Istanbul: Musikfilm, Generationenporträt, kulturelle Visitenkarte einer Stadt. Einstürzende-Neubauten-Bassist Alexander Hacke steht ihm als deutscher ‚Musikbotschafter‘ zur Seite. Neben Stars wie Sezen Aksu oder Orhan Gencebay beeindrucken vor allem die jungen Bands, die orientalische mit westlichen Klängen verknüpfen, ohne sich an Europa anzubiedern. Für Akin das erfolgreiche Debüt als Musikfilmer.“ (tip) Atlantis
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Die Daltons gegen Lucky Luke Frankreich/Deutschland/Spanien 2004, R: Philippe Haïm, D: Til Schweiger, Eric Judor
„Die Dalton-Brüder brechen aus dem Gefängnis aus, jagen hinter einem Sombrero her, der sie unbesiegbar machen soll, und versuchen, eine Bank auszurauben, doch Lucky Luke fängt sie am Ende wieder ein. Misslungene, als Nummernrevue inszenierte Komödie mit den französischen Komikern Eric Judor und Ramzy Bedia, die aus Versatzstücken der Comic-Vorlagen, Anleihen beim Western und Ausflügen in die Computeranimation zusammengesetzt ist, ohne dass sich witzige oder unterhaltsame Szenen ergeben würden. Selbst ansprechende Nebenfiguren sowie die originelle Farb- und Kameragestaltung können den Film nicht retten.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinemaxx OL, Maxx DEL
Dark Star USA 1973, R: John Carpenter, D: Brian Narelle, Dan O‘Bannon / Eintritt frei
„Vier Astronauten sind seit zwei Jahrzehnten in ihrem Raumschiff unterwegs, um instabile Planeten zu zerstören, was nicht ohne Rückwirkung auf die Besatzung bleibt. Glänzende, mit viel Phantasie und Humor inszenierte Genreparodie vor allem auf Kubricks ‚2001‘, England 1965-68, die ihre Ausgangssituation in sarkastischer Konsequenz bis zum Ende durchspielt. Mit nur 60.000 Dollar Produktionskosten realisiertes Kinodebüt von John Carpenter; inzwischen ein Kultfilmklassiker.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Deuce Bigalow: European Gigolo USA 2005, R: Mike Bigelow, D: Rob Schneider, Eddie Griffin
„Nachdem Deuce Bigalow in der Gigolo-Szene Fuß gefasst hat, geht er nach England, um dort eine Gigolo-Schule zu besuchen. Dort wird er mit einem Gigolo-Geheimbund vertraut gemacht, dessen Oberschicht jedoch nach und nach von einem Killer ausgerottet wird. Plump, flach, niveaulos – also wie erwartet. So könnte man die unnötige Fortsetzung von ‚Deuce Bigalow: Male Gigolo‘ recht kurz bewerten. Rob Schneider präsentiert sich in gewohnter Manier und kann damit nur extrem eingefleischte Fans ins Kino zu locken. Außer einer miesen Geschichte mit viel schlechtem Humor hat dieser Streifen wirklich nichts zu bieten.“ (Moviemaze) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Die Dolmetscherin USA/Großbritannien/Frankreich 2005, R: Sydney Pollack, D: Nicole Kidman, Sean Penn
„Eine Dolmetscherin der Uno belauscht die Planung eines Mordkomplotts: Ein afrikanischer, des Völkermords beschuldigter Diktator soll anlässlich eines Auftritts vor der Vollversammlung getötet werden. Für den ermittelnden Sicherheitsbeamten beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem sich die Fronten ständig verschieben, kein Vertrauen gerechtfertigt scheint und selbst die Opfer ins Zwielicht geraten. Über weite Strecken ein solide konstruierter und von Sydney Pollack solide inszenierter Thriller, der letztlich aber doch daran krankt, dass Staffage und Klischee ernst genommen und die Spannungsmomente hohlem Pathos geopfert werden.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
Don‘t Come Knocking Deutschland/Frankreich 2005, R: Wim Wenders, D: Sam Shepard, Jessica Lange
„Ein alternder Westerndarsteller ist seines Daseins überdrüssig und flieht vom Set zurück zu seiner Mutter, die er 30 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Als er erfährt, dass er Vater eines erwachsenen Sohnes ist, setzt er alles daran, um Kontakt zu seiner ‚Familie‘ aufzunehmen, kann sein Fremdsein aber nur schwer überwinden. Ein in farbenprächtigen Scope-Bildern fotografierter Film über einen in die Jahre gekommenen Mann, der über sein vergeudetes Dasein nachsinnt, ohne daraus einen Ausweg zu finden. Dank seiner Kinder deutet sich am Ende jedoch die Möglichkeit einer Aussöhnung an.“ (filmdienst) Schauburg, Casabalanca OL, Wall-Lichtspiele OL
F
Fantastic Four USA 2005, R: Tim Story, D: Jessica Alba, Chris Evans
„1961 eroberten die Marvell-Comics mit den Abenteuern der Fantastischen Vier die Welt. Tim Story hat nun die Ursprünge der Vier inszeniert, die als Astronauten ins Weltall fliegen und durch kosmische Strahlung genetisch so verändert werden, dass sie ungeahnte Fähigkeiten entwickeln – nicht immer zur eigenen Freude. Es gilt, wie immer in Comics, einen bösen Feind zu bezwingen, der in diesem Fall ebenfalls von der Strahlung getroffen wurde und dies nutzt, um die Fantastischen Vier zu besiegen. Nach einem etwas langsamen und mühsamen Anfang kommt die Handlung dann doch noch ins Rollen und bekommt Tempo. Der Film ist handwerklich und technisch solide gemacht. Und mit den Klischees, die hier einmal mehr ausgebreitet werden im Sinne von ‚es kommt auf die inneren Werte an‘, kann man in dieser Geschichte von den Fantastischen Vier gut leben, sind sie doch auch augenzwinkernd dargestellt.“ (Filmbewertungstelle Wiesbaden) Cinemaxx, Cinespace
Frau mit Hund sucht Mann mit Herz USA 2005, R: Gary David Goldberg, D: Diane Lane, John Cusack
„Die Schwester einer geschiedenen Frau Anfang 40 stiftet einige Verwirrung, als sie für den Single im Internet einen Partner sucht. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen zeichnet sich eine vielversprechende Partnerschaft ab. Romantische Komödie für ein reiferes Publikum, die die Probleme ihrer Charaktere allerdings nicht allzu ernst nimmt und machtvoll auf ein Happy End zusteuert.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Cinemaxx OL, Maxx DEL
G
Garden State USA 2003, R: Zach Braff, D: Zach Braff, Ian Holm
„Lithium und Valium begleitet Andrew Largeman seit seiner Kindheit als dämmendes Ruhekissen, bis der mäßig erfolgreiche TV-Schauspieler zum Begräbnis seiner Mutter ins heimatliche New Jersey zurückkehrt und die Psychopharmaka absetzt – mit unabsehbar erfrischenden Nebenwirkungen fürs ganze müde Leben. ‚Garden State‘, inszeniert von Hauptdarsteller und Debütregisseur Zach Braff, erzählt davon mit extratrockenem Humor, unverwüstlichem Romantizismus (der auch vor einem leicht formelhaften Ende nicht zurückscheut) und souveränen Spielpartnern wie Natalie Portman und Ian Holm. Im grünen New Jersey warten Abenteuer in den unscheinbarsten Winkeln.“ (tip) City
Gerangel in Ruum & Tied Sulingen 2003, R: Martin Hermann, D: die filmemoker GbR / Eintritt frei
“Schützenfest ohne Bier? Diese größte anzunehmende aller Katastrophen hat ein knappes Dutzend Amateur-,Filmemoker‘ aus dem niedersächsischen Sulingen zur Grundidee eines abendfüllenden plattdeutschen Spielfilms gemacht: ,Gerangel in Ruum un Tied‘ (Verschiebung im Raum-Zeit-Kontinuum). Das spleenig-groteske Werk setzt die Science-Fiction-Parodie ,De Apparatspott‘ fort, den die junge Crew 1999 zunächst nur für sich selbst gedreht hatte. ,Gerangel in Ruum un Tied‘ ist wesentlich perfekter als der erste ,Apparatspott‘ - es wurde auf Digitalvideo gedreht -, hat viel mehr Mitwirkende - über zweihundert - und brilliert mit prominenten Gratis-Gaststars: Armin Maiwald etwa, der sonst in der Sendung mit der Maus erklärt, wie Zahnpasta in die Tube kommt und Löcher in Makkaroni, erläutert auf Kölsch das Prinzip des dem TV-Stargate nachgebauten Sternentors.“ (Institut für Niederdeutsche Sprache) Kino 46
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Hans Christian Andersen: Die wilden Schwäne UdSSR 1963, R: Michail Zechanowski, Vera Zechanowskaj
„Farbenfroher Zeichentrickfilm nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Als ein König, der elf Söhne und eine hübsche Tochter hat, noch einmal heiratet, ahnt er nicht, dass seine Frau eine Hexe ist.“ (Lexikon des internationalen Films) – Dazu der 20 Minuten lange Märchenfilm „Vogel der Nacht“ aus der DDR. Cinema
Heimspiel 20 / Makah – die den Wal fangen Deutschland 2000, R: Ralf Marschalleck
„Die Makah leben an der Nordwestküste der USA. Sie waren früher ein altes traditionelles Walfänger-Volk, bis sie diese Tradition vor 80 Jahren aufgaben. Die riskante Waljagd lief nach strengen rituellen Regeln ab. Nun wollen sie, wie ihre Urgroßväter, wieder mit dem Kanu zur Jagd fahren. Sie wollen wieder ein Teil einer uralten Verbindung mit dem Meer, ihrem Lebensraum sein. Die internationale Walfangkommission stimmt 1997 dem Antrag der Makah zu, doch etliche Tierschutzorganisationen leisten heftigen Widerstand. Am 17. Mai 1999 fangen die Makah trotz aller Widerstände ihren ersten Wal. Der Film ‚Makah – die den Wal fangen‘ hält die Balance, er stellt Fragen, gibt aber keine endgültige Antwort. Der Glaube, die Tradition und der Sinn des Unternehmens wird sehr ernstgenommen. Für dies sorgen die ruhigen Naturaufnahmen, die pazifische Stille und natürlich der Wal.“ (Bremerfilmkunsttheater) Schauburg
Herbie Fully Loaded USA 2005, R: Angela Robinson, D: Lindsay Lohan, Michael Keaton
„Recycling der Käfer-Filme aus den 60er und 70er Jahren. Auch in der Neuauflage trotzt der Titelheld allen physikalischen Grundgesetzen und setzt sich unter anderem gegen PS-Protzer Matt Dillon durch. Doch trotz des staubigen Retro-Looks und der Oldie-Songauswahl, hat hier höchstens das kugelig menschliche Auto im Old-Beetle-Style den Charme der Ur-Käfer-Filme. Ansonsten erinnert das neue ‚Herbie‘-Produkt an eine einfallslos vorhersehbare Girl-Power-Familienkomödie aus der Serienfertigung, in dem Teenqueen Lindsay Lohan mal miniberockt, mal im Rennanzug ihre wahre Bestimmung als Rennfahrerin finden darf.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Die Hochzeits-Crasher USA 2005, R: David Dobkin, D: Owen Wilson, Vince Vaughn
„Der Schwerenöter Owen Wilson und der Quassler Vince Vaughn spielen zwei ewige Jungs, die uneingeladen bei Hochzeiten auftauchen, um Mädchen abzuschleppen. In David Dobkins allzu sehr nach Schema gearbeiteter romantischer Komödie werden sie zur wahren Liebe bekehrt.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, CineStar
Die Höhle des gelben Hundes Deutschland 2005, R: Byambasuren Davaa
„Mit der ‚Geschichte vom weinenden Kamel‘ bewies die Regisseurin Byambasuren Davaa ihr Gespür für atemberaubende Naturdarstellungen. Mit ‚Die Höhle des gelben Hundes‘ entführt sie den Zuschauer erneut in ihre mongolische Heimat und zeigt ein kleines Mädchen, das in der Steppe einen Hund findet. Trotz des Widerstandes ihrer Familie will sich die Kleine nicht von dem Tier trennen und versteckt es. Als es verloren geht, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hört dabei von einer alten Frau die Legende von der ‚Höhle des gelben Hundes‘. Der Film beeindruckt durch poetisch schöne Bilder der mongolischen Landschaft. Die Geschichte betont das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur und die Lebendigkeit alter Mythen und religiöser Vorstellungen in Zeiten des Umbruchs.“ (Rheinischer Merkur) Cinema, Casablanca OL
Holy Lola Frankreich 2004, R: Bertrand Tavernier, D: Jacques Gamblin, Isabelle Carré
„Ein junges französisches Ehepaar reist nach Kambodscha, um ein Kind zu adoptieren. Doch ihr guter Wille wird auf eine harte Probe gestellt, weil Formalitäten und fragwürdige Machenschaften ihre Suche zu einer enervierenden Angelegenheit machen. Auch setzen ihnen die erdrückende Realität des Landes und wachsende moralische Skrupel zu. Nach vielen Enttäuschungen finden sie doch ein kleines Mädchen, das ihr Glück perfekt machen soll. Ein souverän inszeniertes Drama des französischen Altmeisters Bertrand Tavernier (‚Es beginnt heute‘), das durch die Hauptdarsteller Isabelle Carré und Jacques Gamblin gewinnt, die die existenzielle Herausforderung ihrer Figuren authentisch auf die Leinwand bringen.“ (Rheinischer Merkur) Schauburg
I
Das Imperium der Wölfe Frankreich 2005, R: Chris Nahon, D: Jean Reno, Arly Jover
„Eine durch partielle Amnesie völlig aus der Bahn geworfene Frau kommt mit Hilfe einer Psychologin einem Komplott auf die Spur, bei dem sie als Probandin persönlichkeitsverändernder Experimente missbraucht wird. Parallel dazu werden auch zwei Polizisten, die gegen einen Serienkiller ermitteln, auf jenes Experiment aufmerksam. Zu Beginn fesselnder, auf Dauer aber überkonstruierter und immer konfuser werdender Actionthriller, der die interessanten Aspekte seiner Geschichte zugunsten eines unverdaulichen Genremixes verschenkt.“ (filmdienst) CineStar, Cinemaxx
Die Insel USA 2005, R: Michael Bay, D: Ewan McGregor, Scarlett Johansson
„ ‚Die Insel‘ ist ein trügerischer Ort der Verheißung: Mitte des 21. Jahrhunderts stellen zwei Bewohner einer Wohnanlage fest, dass sie die geklonten Zweitausgaben von Millionären sind, denen sie eines Tages als Ersatzteillager dienen sollen. Ewan McGregor und Scarlett Johansson spielen in dieser düsteren Zukunftsvision von Regisseur Michael Bay die beiden im Genlabor erzeugten Renegaten, die versuchen, ihren Schlachtern zu entrinnen. Nach einer spannenden ersten Hälfte weiß der Film mit seinem brisanten Thema nichts mehr anzufangen, reiht Verfolgungsjagden aneinander und schlachtet dabei filmische Vorbilder aus.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Cinemaxx OL
Inside Deep Throat USA 2004, R: Fenton Bailey, Randy Barbato
„Der siebziger Jahre Porno ‚Deep Throat‘ ist einer der profitabelsten Filme der Kinogeschichte. Mehr als 600 Millionen hat der Fellatio-Film eingespielt, bei Produktionskosten von nur 25.000 Dollar – der Beginn der Verwandlung von Pornographie in eine Milliardenindustrie. Die kurzweilige Dokumentation ‚Inside Deep Throat‘ erzählt die Karriere des Films mit Dutzenden Zeitzeugen und einer Fülle von Archivmaterialien nach. Eine Kulturgeschichte Amerikas, zwischen Liberalisierung und Zensur, erzählt am Beispiel des Hardcore-Klassikers und seiner unglücklichen Hauptakteurin Linda Lovelace.“ (tip) Schauburg
Intime Fremde Frankreich 2004, R: Patrice Leconte, D: Sandrine Bonnaire, Fabrice Luchini
“Eine von Eheproblemen geplagte junge Frau irrt sich in der Tür und schüttet statt einem Psychiater einem Steuerberater ihr Herz aus. Patrice Leconte erzählt die Geschichte mit satirischen Seitenhieben auf die Methoden der Psychoanalyse sowie ihre Rezeption im Film und bewegt sich stilsicher im Terrain bürgerlicher Neurosen, die von den hervorragenden Darstellern ebenso subtil wie selbstironisch vorgeführt werden. Ein Spiel mit Geheimnissen und Verwirrungen, akzentuiert durch einen romantischen Unterton.“ (filmdienst) Gondel
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Königreich der Himmel USA 2005, R: Ridley Scott, D: Orlando Bloom, Eva Green
„Jerusalem im 12. Jahrhundert: Während der Kreuzzüge hat das Heer der Europäer die Heilige Stadt erobert. Als das weise Oberhaupt der Christen stirbt und ein tyrannischer König an die Macht kommt, kommt es zum Krieg gegen die Sarazenen, die unter Führung Saladins die Stadt zurückerobern. Der perfekt inszenierte Historienfilm erzählt seine abenteuerliche Geschichte in einer langen Rückblende. Ohne die Zutaten des Genres zu verwässern, thematisiert er dabei Werte wie Toleranz und friedliche Koexistenz und vermittelt trotz des Genre gegebenen Heroismus viele nachdenklich stimmende Zwischentöne.“ (filmdienst) City
Krieg der Welten USA 2005, R: Steven Spielberg, D: Tom Cruise, Dakota Fanning
„Freie Adaption von H.G. Wells‘ Roman über die Invasion aggressiver Außerirdischer. Steven Spielberg kreist einmal mehr um das Ideal amerikanischer ‚Familienwerte‘, indem er einen geplagten Vater ins Zentrum stellt, der seine Familie retten will. Der über weite Strecken sehr düstere Film teilt die kulturpessimistische Haltung des Romans, nimmt wie dieser jedoch eine positive Wendung. Von der Toleranz gegenüber dem Fremden, die frühere Filme Spielbergs prägte, ist dabei nichts mehr zu spüren. Ein disparates Katastrophenspektakel, in dem beeindruckende Bilder und fesselnde Momente mit deutlichen Längen wechseln.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, CineStar
L
L.A. Crash USA 2004, R: Paul Haggis, D: Don Cheadle, Sandra Bullock
„Bittere Bestandsaufnahme eines der Selbstzerstörung ergebenen gesellschaftlichen Ist-Zustandes. 36 Stunden, in denen er ein gutes Dutzend Figuren stellvertretend durch exemplarische Situationen jagt, reichen Regisseur Paul Haggis, um einen seelenvergiftenden Mechanismus zu beschreiben, einen Teufelskreis aus oberflächlicher Wahrnehmung, rassistischen Kurzschlussurteilen und menschlichem Versagen. Dass seine Analyse nicht im Plakativen versandet, dafür sorgt die Besetzung mit durchweg glänzend agierenden Schauspielern, die ihren Charakteren eine Glaubwürdigkeit und Komplexität verleihen, die über den ideellen Auftrag der jeweiligen Figur weit hinausreicht.“ (tip) Schauburg, Casablanca OL
La face cachée de la lune Kanada 2003, R: Robert Lepage, D: Originalfassung mit Untertiteln / Eintritt frei
„Nach dem Selbstmord seiner Mutter sieht sich der weltfremde und seit Jahren an einer verschrobenen Dissertation über den Weltraumpionier Ziolkowski schreibende Philippe gezwungen, sich mit seinem Alltag und seinem seit Jahren entfremdeten Bruder André auseinander zu setzen. Robert Lepage hat mit «La face cachée de la lune» eines seiner erfolgreichsten Solostücke auf die Leinwand gehoben. Er führt in seinem Film nicht nur Regie, sondern spielt in einer Doppelrolle auch die beiden Brüder. Der im Titel anklingende Verweis auf die zwei verschiedenen Seiten des Mondes, funktioniert dabei als Symbol für die Unterschiedlichkeit der Brüder, sowie ihre tief gestörte Beziehung.“ (Kino.search.ch)Kino 46
Liebe lieber Indisch Großbritannien 2004, R: Gurinder Chadha, D: Aishwarya Rai, Martin Henderson
„Mit Schwung und Schwulst erzählt die britische Regisseurin Gurinder Chadha (‚Kick It Like Beckham‘) von der schönen Inderin Lalita (Bollywood-Superstar Aishwarya Rai) und dem kalifornischen Geschäftsmann Will Darcy (Martin Henderson), die nach zahlreichen amourösen Verwicklungen doch noch auf dem west-östlichen Ehe-Diwan landen. Die bunte Liebesposse, eine sehr freie Adaption von Jane Austens Gesellschaftsroman ‚Stolz und Vorurteil‘, wirkt zwar hier und da unenglisch grell, als flüchtige Verbindung zwischen Holly- und Bollywood jedoch herrlich verspielt und unterhaltsam.“ (Der Spiegel) CineStar
M
Madagascar USA 2005, R: Eric Darnell, Tom McGrath
„Eine Giraffe, ein Zebra, ein Löwe und ein Nilpferd geraten unter abstrusen Umständen vom New Yorker Zoo in den echten Dschungel. Verschreckt bemerken sie dort, dass Freundschaften unter verschiedenen Tiergattungen nicht vorgesehen sind. Die wunderbare Doppelbödigkeit, die DreamWorks-Produktionen wie ‚Shrek‘ auch für Erwachsene zum Vergnügen machte, fehlt hier leider. Auffallend ist, dass die computeranimierte Optik mehr an die guten alten Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney erinnert als an gepixelte Bilder. So geht das Trickabenteuer lediglich als solide Familienunterhaltung durch.“ (Cinema) Schauburg, Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Casablanca OL, Cinemaxx OL
Mr. and Mrs. Smith USA 2005, R: Doug Liman, D: Brad Pitt, Angelina Jolie
„Sie scheinen ein ganz gewöhnliches Vorstadt-Eheleben zu führen, ausgefüllt mit Hausdekorationsproblemen, Barbecue und einer ebenso öden Ehetherapie. Bis Mr. und Mrs. Smith (Brad Pitt und Angelina Jolie) herausfinden, dass sie beide Undercover-Killer für verschiedene Firmen sind – mit dem Auftrag, sich gegenseitig zu liquidieren. Doug Limans Komödien-Action-Romanze vermag immer wieder mit schnittigen, witzigen Szenen und aberwitzigen Dialogen aufzuwarten, dazwischen jedoch kommt dieses Crossover der Genres auch schon mal deftig vom Kurs ab; dass Brad Pitts reale Ehe mit Jennifer Aniston durch die Dreharbeiten zusammenbrach, weil Mr. & Mrs. Smith sich so gut verstanden, gehört wohl zu den brisantesten Details dieses Films.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL
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Netto Deutschland 2004, R: Robert Thalheim, D: Milan Peschel, Sebastian Butz
„Ein halbwüchsiger Junge möchte nicht bei seiner Mutter und deren neuem Freund im bürgerlichen Wohlstandsidyll leben, zieht zu seinem arbeitslosen ‚proletarischen‘ Vater und versucht, diesen ‚umzuerziehen‘, um sich nicht mehr für ihn schämen zu müssen. Mit einfachsten Mitteln gefilmte Vater-Sohn-Geschichte, die zwar in ihrer Darstellung eines sozialen Milieus und in der Figurenkonstallation nicht sonderlich originell ist, aber mit einem überzeugenden Hauptdarsteller als liebeswertem Loser-Vater sowie einem reizvollen Soundtrack aufwartet.“ (filmdienst) City
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Per Anhalter durch die Galaxis USA/Großbritannien 2005, R: Garth Jennings, D: Sam Rockwell, Mos Def
„Garth Jennings Verfilmung von Douglas Adams‘ Kultroman versucht mit einer Menge Elan den spitzfindig-geschwätzigen Humor und die Liebe der Romanvorlage zu Trash-Science-Fiction als Kinoereignis zu inszenieren. Nach einem klasse Auftakt mit singendem Delphin und der ‚Erdsprengung wegen Umgehungsstraßenbau‘-Episode mit den ekeligen Vogonen fächert sich die vielsträngige Geschichte aber plötzlich viel zu weit auf. Die Gags, die an sich prima und gelungen sind, zerplatzen am Rande des vollgestopften Bildes.“ (tip) Kino 46 (OV), Cinespace, City
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Raumpatrouille Orion Deutschland 1966, D: Dietmar Schoenherr, Eva Pflug, Wolfgang Völz / Eintritt frei
“Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein. Dies ist ein Märchen von übermorgen.“ Wohl eher von vorgestern - muß man heute sagen, aber als 1966 die sieben Folgen der Fernsehserie „Raumpatrouille Orion“ mit diesem Intro in glorreichem Schwarzweiß über die Bildschirme flackerten, war das für uns Kinder der 60er das Tollste, Modernste und Aufregenste. So wie unsere Eltern das Ohnsorgtheater nie vergessen haben, liegen bei uns „Hyperspace“, „Overkill“ und die „Frogs“ in einer Rumpelkammer des Gedächtnis, die sich quietschend öffnet, und es ist zugleich komisch und rührend, jetzt auf der Leinwand einen Teil der eigenen Vergangenheit aus der Entfernung wiederzusehen. So lacht man über das Bügeleisen, das als Teil des Kommandopults gut zu erkennen ist, über die Plastikbecher, die an die Decke geklebt sind und die vielen abenteuerlichen Amaturen, die oft verdächtig an Wasserhähne oder Pingpongbälle auf einer Stahlstange erinnern, und an denen die Schauspieler geschäftig herumhantieren, wobei sie ständig im technischen Kauderwelsch der Zukunft daherreden, das uns damals Ehrfurcht einflößte und heute in die Sphären der unfreiwilligen Hochkomik abhebt. (hip) Kino 46
Ray USA 2004, R: Taylor Hackford, D: Jamie Foxx, Kerry Washington
„Trotz zahlreicher hypnotischer Musiksequenzen und dem Abfeiern der Karrieretriumphe von Ray Charles ist Taylor Hackfords süffiges, Energie geladenes Biopic kein schönfärberisches Heldengemälde . Über allem thront die unglaubliche Darstellung von Oscargewinner Jamie Foxx als ‚Ray‘.“ (Blickpunkt:Film) City
Rhythm is it! Deutschland 2004, R: Thomas Grube, Enrique Sánchez Lansch / Originalfassung mit Untertiteln
„Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle sowie über die Arbeit des Choreographen R. Maldoom, der Tanzprojekte mit Straßenkindern realisiert. Heraus aus dem Elfenbeinturm der Hochkultur, hinein ins richtige Leben: Das ist das Ziel des ersten großen Educations-Projekts der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle.“ (br-online) Atlantis, Casablanca OL
Der Ring des Nibelungen – Götterdämmerung Deutschland 1980, R: Patrice Chéreau
An vier Sonntagen wird im Atlantis der legendäre „Jahrhundertring“ von Patrice Chéreau gezeigt. Diese zuerst sehr umstrittene Inszenierung des Opernzyklus von Richard Wagner aus dem Jahr 1976 wurde bei ihrer letzten Wiederaufführung 1980 von einem Team des bayrischen Rundfunks unter der sehr sorgfältigen Bildregie von Brian Large gefilmt. Der Skandal von damals ist heute kaum noch nachvollziehbar. Zeitlos wirken dagegen die subtile Musik von Pierre Boulez, der damals ebenfalls sehr angefeindet wurde, weil er das Orchester eben nicht ewig wagnerianisch donnern ließ, und die sängerischen Glanzleistungen etwa von Hanna Schwarz als Fricka und Donald McIntyre als Wotan. Vor allem wird hier aber großes Schauspiel geboten, bei dem man gespannt der Handlung folgt, alle Figuren auf der Bühne tatsächlich lebendig werden und man durch gewitzte Regie-Ideen auf hohem Niveau unterhalten wird. (hip) Atlantis
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Der schweigende Stern DDR 1960, R: Kurt Maetzig, D: Yoko Tani, Ruth-Maria Kubitschek / Eintritt frei
„Acht internationale Wissenschaftler, unter der Führung der Sowjetunion und unter Beteiligung eines progressiven Amerikaners, finden bei ihrer Landung auf der Venus im Jahre 1970 die Spuren einer gigantischen atomaren Vernichtungsmaschinerie, deren Urheber offenbar ihrer eigenen Erfindung zum Opfer gefallen sind. Der in Co-Produktion zwischen der DDR und Polen entstandene Science-Fiction-Film kleidet seine warnende politische Botschaft in ein utopisches Gewand. Ein ehrgeiziges Projekt der frühen DEFA, die hier mit Geschick und Improvisationskunst die aufwendigen ‚westlichen‘ Kinofilme zu kopieren versuchte.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
Das Schwiegermonster USA 2005, R: Robert Luketic, D: Jennifer Lopez, Jane Fonda
“Die wunderbar zickige Jane Fonda, 67, spielt die entfernt Sabine Christiansen ähnelnde TV-Moderatorin Viola, die ihren Job an eine Jüngere verliert und seither nur ein Ziel verfolgt: die Hochzeit ihres vergötterten Sohnes (Michael Vartan) mit der Aushilfskellnerin Charlotte (Jennifer Lopez) zu verhindern. Die romantische Komödie gleitet allerdings schneller zur Klamotte ab, als die Lopez mit dem Hintern wackeln kann: Schwiegermutter und -tochter schrecken selbst vor quälend langen Ohrfeigengefechten nicht zurück.“ (Der Spiegel) City
Siegfried Deutschland 2005, R: Sven Unterwaldt, D: Tom Gerhardt, Dorkas Kiefer
„Regisseur Sven Unterwaldt und sein Star Tom Gerhard bemühen sich nach Kräften, die Nibelungen durch den Kakao zu ziehen. Leider tun sie das ohne Witz, ohne Komik und ohne einen einzigen lustigen Einfall. Tom Gerhard stattet den Volkshelden Siegfried mit dem Verstand eines siebenjährigen Kindes aus. Das muss als Dauergag für anderthalb Stunden reichen. Sven Unterwaldt inszeniert diesen Dauergag anderthalb Stunden lang auf dem Niveau eines lustlosen Fernsehsketches.“ (tip) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Sin City USA 2005, R: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino, D: Bruce Willis, Jessica Alba
„Ein erbarmungsloser, zynischer Neo-Noir-Film, basierend auf den legendären Graphic Novels von Frank Miller und gefilmt in einem glamourösen Schwarzweiß. Drei Alptraum-Storys aus einer Stadt ohne Gnade sind miteinander verwoben: Ein alternder Cop jagt einen Kinderschänder, ein hulkähnlicher Killer startet einen Rachefeldzug gegen das pervertierte Establishment, eine hochgerüstete Prostituierten-Armee kämpft gegen die Bullen. ‚Sin City‘ ist der definitive Schmelztiegel für Hardboiled-Krimis, Noir-Kino, Pulp Fiction, Groschenromane, explizite Horror-Comics und den Expressionismus eines Fritz Lang.“ (tip) Cinema, City, Cinespace, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Sommersturm Deutschland 2004, R: Marco Kreuzpaintner, D: Robert Stadlober, Kostja Ullmann
„Während eines Sommercamps mehrerer Rudervereine gerät die Freundschaft zweier Jugendlicher in eine Krise, als einer der beiden mehr als kameradschaftliche Gefühle entwickelt. Erst durch die Mitglieder eines schwulen Ruderclubs kommen Prozesse in Gang, die in das Chaos der Gefühle etwas Klarheit bringen. Eine deutsche Coming-Out-Geschichte, die mit souveränem Charme und gewinnender Leichtigkeit das Thema Homosexualität behandelt. Trotz einiger dramaturgischer Unsicherheiten und gelegentlicher Rückgriffe auf banale Kalauer überzeugt und unterhält der Film dank seiner jugendlichen Darsteller und einer sicher inszenierten Geschichte.“ (filmdienst) City
Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held
„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe ‚Weiße Rose‘ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) City
So was wie Liebe USA 2005, R: Nigel Cole, D: Ashton Kutcher, Amanda Peet
„Während eines Fluges nach New York vernascht Rockerbraut Emily den Spießer Oliver auf dem Kabinenklo. Nach dem Intermezzo ist beiden klar: Gegensätze ziehen sich nicht zwangsläufig an. Drei Jahre später greift Emily auf der verzweifelten Suche nach einem Silvester-Date doch zum Telefon. Fortan geht es mal freundschaftlich, mal leidenschaftlich hin und her, bis die zwei im verflixten siebten Jahr vor der Frage stehen: Sind wir doch füreinander bestimmt? Das Publikum kann diese Frage indes schnell mit ‚nein‘ beantworten. Eine Jumbotüte Chips ist das Einzige, was zwischen Ashton Kutcher und Amanda Peet knistert. Das übrige Beziehungspalaver in ‚So was wie Liebe‘ ist so was von belanglos, dass der seichte Geschlechterkrieg bereits am Kinoausgang fast vergessen ist.“ (Cinema) City
Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith USA 2005, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Hayden Christensen
„Alle, die in George Lucas, dem Vater des Monumentalmärchens ‚Star Wars‘ einen kaltherzigen Kalkülkünstler sehen wollten, der nur noch Sinn für Computereffekte, aber keinen mehr für Schwulst und Melodrama hat, sollen und werden sich nach diesem Abschluß des Werks schämen: Altmodischer kann man erstklassigen Bombast nicht inszenieren. Nach der enttäuschenden ‚Episode I‘ von 1999 und der durchwachsenen ‚Episode II‘ von 2002 hat sich Lucas zu guter Letzt auf das besonnen hat, was man von ihm sehen will: leichenbleiche Schlachtenblitze, Meister Yoda mit den langen Ohren, buntes Viechzeug aller Art, neue unglaubwürdige Fahrzeuge von tödlicher Schönheit – besonders prachtvoll sind die Jedi-Abfangjäger und der rasende Einradgleiter des Generals Grievous –, grüne Monde, totalen Dekor-Overkill und Lichtschwerter, Lichtschwerter, Lichtschwerter.“ (Frankfurter Allgemeine) Cinespace, City
T
The Hitch Hiker‘s Guide to the Galaxy Großbritannien 1981, R: Alan Bell, D: Simon Jones, David Dixon / Originalfassung ohne Untertitel / Eintritt frei
Nach der eher gefloppten Kinoadaption des Kultklassikers von Douglas Adams kann man nun die 154 Minuten lange Fernsehserie der BBC im Kino bewundern[.]Kino 46
THX 1138 USA 1969, R: George Lucas, D: Robert Duvall, Donald Pleasence / Originalfassung ohne Untertitel / Eintritt frei
„In einer vollcomputerisierten unterirdischen Stadt ungefähr im 25. Jahrhundert: Das Individuum THX 1138 ist die als ‚Glück‘ ausgegebenen kybernetischen Zwänge leid und entflieht der absoluten Ordnung. Es gelangt an die ‚Oberwelt‘ und sieht zum ersten Mal die Sonne. George Lucas‘ Erstlingsfilm ist ein komplexes und sehr originelles, freilich nicht ganz leicht zu rezipierendes Science-Fiction-Abenteuer und zugleich eine bewegende Warnung vor den Gefahren einer mechanisierten Welt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
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Der verbotene Schlüssel USA 2005, R: Iain Softley, D: Kate Hudson, Gena Rowland
„Pflegerin Caroline gibt keinen Kranken auf. Auch nicht den alten Ben, der i. e. verfallenen Plantagenhaus gelähmt auf seinen Tod wartet. Je mehr Caroline die Geschichte des Hauses erforscht, desto stärker ist sie überzeugt, dass Ben nicht vom Schlaganfall paralysiert wurde. Obwohl Bens Frau warnt, dass Neugier von dunklen Kräften bestraft wird, kämpft Caroline um Bens und ihr eigenes Leben. Trotz der auch hier strapazierten Gruselkonventionen unterhält der Horrorthriller bis zum überraschenden Finale. Grund dafür ist eine elegante, atmosphärische und vergleichsweise zurückhaltende Inszenierung, die auf Andeutungen, psychologische Spannung und überzeugende Darsteller der jungen (Kate Hudson) und alten Generation (Gena Rowlands) setzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL
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Das wandelnde Schloss Japan2004, R: Hayao Miyazaki
„Die junge Hutmacherin Sophie wird von einer eifersüchtigen Hexe verflucht, sodass sie fortan als hässliche alte Frau durch die Welt ziehen muss. Auf der Suche nach dem Zauberer Hauro kommt sie als Putzfrau im Schloss unter, dessen Türen sich in verschiedene Welten und Zeiten öffnen lassen. Atemberaubender, visuell überbordender Zeichentrickfilm des japanischen Anime-Meisters Hayao Miyazaki (‚Heidi‘), der in ein phantastisches Elsass des späten 19.Jahrhunderts entführt. Das Loblied auf die Kraft der Phantasie kann jedoch die Skepsis über eine Welt nicht verdrängen, deren rauchende Schlote den Himmel mit düsterem Höllenfeuer zu verdunkeln drohen.“ (Rheinischer Merkur) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Weltverbesserungsmaßnahmen Deutschland 2005, R: Jörn Hintzer, Jakob Hüfner, D: Thomas Schmieder, Rüdiger Klink
„ ‚Weltverbesserungsmaßnahmen‘ fangen im Kleinen an, sagten sich Jörn Hintzer und Jakob Hüfner, als sie im Jahr 2000 ihre Website ‚Datenstrudel‘ aufmachten. Die dort gesammelten Reformideen führen sie nun in den acht Kapiteln ihres Pseudo-Dokumentarfilms vor: Da üben Ampel-genervte Autofahrer, gleichzeitig anzufahren – würde ja Zeit sparen, wenn es funktionieren würde. Langzeitarbeitslose werden zu Leihgeschwistern umgeschult, die biestigen Einzelkindern Paroli bieten sollen, und sparsame Zeitgenossen gründen einen Arztservice nach dem Do-it-yourself-Prinzip. Sogar Knickrigkeit lässt sich kurieren – mit Geldscheinen aus selbstzerstörendem Papier. Als Spaß für verregnete Sommerabende kommen die skurrilen Reportagen aus Absurdistan gerade recht.“ (Der Spiegel) Schauburg
Wie ein einziger Tag USA 2004, R: Nick Cassavetes, D: Ryan Goselin, Gena Rowlands
„In einem Pflegeheim liest ein Mann einer unter Alzheimer leidenden Frau Geschichten a. e. alten Notizbuch vor. Diese erzählen von der Liebe zwischen Noah und Allie, Teenager unterschiedlicher Herkunft, die sich um 1940 in einem Küstenstädtchen in North Carolina kennen lernen, durch den 2. Weltkrieg getrennt werden, doch in der Überzeugung, füreinander bestimmt zu sein, schließlich wieder in die Heimat zurückkehren. Bestsellerautor Nicholas lieferte bereits die Vorlagen zu ,Message in a Bottle‘ und ,Nur mit Dir‘, nun lässt er eine weitere höchst romantische Story folgen, die von Nick Cassavetes konventionell in Szene gesetzt wurde.“ (Blickpunkt:Film) City
Z
Zwei ungleiche Schwestern Frankreich 2004 R: Alexandra Leclère, D: Isabelle Huppert, Catherine Frot
“Ein schwesterlicher Besuch aus der Provinz bringt in Paris die Fassaden zum Einsturz. Die eine reich, elegant, kalt – eine bourgeoise Pariserin, die ihr stumm gewordenes Kind abfertigt, den Mann widerlich findet, die Haushälterin schikaniert. Die andere warmherzig und offen, verschwatzt und notorisch um Ausgleich bemüht. Die junge Regisseurin Alexandra Leclère vertraut auf die Spielfreude ihrer ungleichen Stars Isabelle Huppert und Catherine Frot. Kein durchdeklinierter Schlagabtausch, vielmehr eine Komödie der Entwaffnung. Und ein Märchen über die Machtlosigkeit von Vorurteilen.“ (tip)Gondel, Casablanca OL