Neustart in Blankensee steht in den Sternen

FLUGHAFEN LÜBECK Bürgerschaft sieht Angebote zum Weiterbetrieb des defizitären Airports skeptisch

Auf große Skepsis in der Lübecker Bürgerschaft stoßen die Angebote zum Weiterbetrieb des städtischen Flughafens Blankensee. Bei der Suche nach Investoren für den defizitären Airport sind sechs Angebote „überwiegend aus der Luftfahrtbranche“ eingegangen, teilte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) am gestrigen Abend mit. Details nannte er nicht.

Bekannt geworden war bereits ein Abgebot des Lübecker Medizintechnik-Unternehmers Winfried Stöcker (taz berichtete gestern). Er will zusammen mit weiteren Unternehmern den Regionalflughafen für einen „symbolischen Preis“ übernehmen und betreiben. Voraussetzung sei, dass die Stadt die Altschulden von bis zu 45 Millionen Euro übernehme. Zudem möchte Stöcker „Betriebskostenzuschüsse“ für mehrere Jahre. „Lübeck muss künftige Verluste zumindest teilweise übernehmen“, so Stöcker am Dienstag zur taz.

Das aber lehnt die rot-rot-grüne Mehrheit in der Bürgerschaft ab. Bis 2020 würde das die Stadt etwa 108 Millionen Euro kosten, rechnen die Grünen vor: „Das ist indiskutabel.“ Auch SPD und Linke lehnen weitere Subventionen ab. Stöcker könne „den Flughafen geschenkt haben“, sagt die Linke Fraktionschefin Antje Jansen, „aber Zuschüsse zahlen wir nicht mehr“.

Blankensee erwirtschaftet jährliche Defizite von mehreren Millionen Euro. Die Stadt sichert die Existenz nur bis zum Jahresende. Wenn kein privater Betreiber gefunden wird, muss der Airport Insolvenz anmelden.  SMV