: Gewalt in Nahost nach Gaza-Abzug
TULKAREM/JERUSALEM rtr/afp/ap ■ Nach der Räumung der jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen ist es erneut zu Gewaltausbrüchen gekommen. Ein Palästinenser erstach am Mittwoch in der Altstadt von Jerusalem einen ultraorthodoxen Juden und verletzte einen zweiten, teilte die israelische Polizei mit. Der Täter sei geflohen. Die Bluttat habe einen „nationalistischen Hintergrund“. Ein Sanitäter sagte, beide Opfer seien US-Bürger. Der israelische Rundfunk meldete indes, der Tote sei ein Brite. Israelische Soldaten töteten unterdessen im Flüchtlingslager Tulkarem im Westjordanland drei Palästinenser, darunter einen Anführer des israelfeindlichen Islamischen Dschihad. Ein Armeesprecher teilte gestern mit, das Hauptquartier der israelischen Polizei im Westjordanland werde nahe der jüdischen Siedlung Maale Adumim errichtet. Das Hauptquartier und eine Zufahrtstraße sollen in einem Neubaugebiet gebaut werden, für das Israels Ministerpräsident Ariel Scharon im März die Errichtung von 3.500 neuen Wohnungen angekündigt hatte. US-Präsident George W. Bush hatte die Baupläne heftig kritisiert. Auf palästinensischer Seite lösten die Pläne einen Sturm der Entrüstung aus.