: DER WASSERSTREIT
Seit 10 Jahren drängen westliche Regierungen und Konzerne die Länder des Südens zur Privatisierung ihrer Wassermärkte. Trotz spektakulärer Fehlschläge wie in Manila, Daressalam oder Buenos Aires hält das Entwicklungs-Establishment am Privatisierungsdogma fest – unter dem verharmlosenden Begriff „Public Private Partnerships“ (PPP), und zwar „immer dann, wenn sie einen substanziellen und kosteneffizienten Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation erwarten lässt“, sagt KfW-Vorstandsmitglied Wolfgang Kroh. Danuta Sacher von „Brot für die Welt“ sieht dagegen das „Ende eines Paradigmas“: Jetzt sei es an der Zeit, sich der eigentlichen Herausforderung zu stellen: der „Stärkung öffentlicher Verantwortung“ in Verbindung mit Umweltschutz und Bürgerbeteiligung.
Auf der morgen endenden „Weltwasserwoche“ in Stockholm, dem größten regelmäßigen Treffen von Wasserexperten weltweit, wurden allerdings auch positive Beispiele aufgelistet: Indonesiens Hauptstadt Jakarta oder das kolumbianische Cartagena. Hier seien durch Privatisierung erhebliche Verbesserungen in der Wasserversorgung geschaffen worden. Die Kehrseite: Die Investoren holen sich ihre Auslagen über den Wasserpreis wieder rein. Die wesentliche Fragestellung bei der Wasserversorgung sei nicht „öffentlich oder privat“ – sondern „korrupt oder nicht“. GD, RWo