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wie machen sie das?Der Aufwärmer

Das taz Café hat wegen Umzug eine Woche geschlossen. Deshalb schleichen zur Mittagszeit hungrige Gestalten in der Rudi-Dutschke-Straße herum. Alexander Diehl, 44, Redakteur bei taz nord, hat solche Probleme nicht. Er ist Mikrowellenfan.

taz am wochenende: Die Kolleg*innen gehen zum Mittagessen raus. Sie bleiben in der Redaktion und werden trotzdem satt. Wie machen Sie das ?

Alexander Diehl: Oft nehme ich mir die Reste vom letzten Abendessen mit. Heute sind es Lammköfte mit Auberginen, Fenchel und Tomaten. Die wärme ich mir in der redaktionseigenen Mikrowelle auf. Falls mir spontan noch Kohlehydrate fehlen, esse ich dazu Börek mit Spinat. Kann man übrigens auch gut warm machen. So eine Mikrowelle ist schon eine wunderbare Allzweckwaffe.

Ob Mikrowellen schädlich sind oder nicht, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Wie halten Sie es mit der Strahlung?

Ich weiß natürlich um die Diskussionen, habe mich da aber nicht abschließend informiert. Ehrlich gesagt möchte ich es auch gar nicht so genau wissen, weil ich dann im Zweifelsfall auf sie verzichten müsste. Wenn ich etwas in die Mikrowelle stelle, gehe ich aber vorsichtshalber zum Fenster und schaue raus. Ich habe aber keine Angst, dass mein Hirn gleich anfängt zu kochen, nur weil ich mal kurz davorstehe.

Ich bin manchmal so fantasielos, was meine Verpflegung betrifft. Was ist Ihr Lunchtipp für die Mi­kro­welle?

Einen speziellen Tipp habe ich nicht. Ich brauche halt einfach immer meine Reste auf. Aber ich würde eher Gerichte empfehlen, in denen etwas Flüssigkeit ist, die werden meiner Erfahrung nach besser warm. Bei einer Schale grüner Erbsen bin ich mir nicht so sicher, wie gut das funktioniert.

Manche sagen, dass Pilze gar nicht gehen. Was würden Sie niemals in das Gerät stellen?

Ich habe schon Spinat darin erwärmt, Pilze bestimmt auch mal. Was aber gar nicht geht, ist kalter Kaffee. Den erhitze ich lieber mit einem Schluck kochendem Wasser. Das schmeckt dann zwar auch bescheiden, aber immer noch besser als aus der Mikrowelle. Warum sich der Geschmack von Kaffee so verändert – keine Ahnung. Das hat wahrscheinlich mit der umgewandelten Molekularstruktur zu tun.

In einer perfekten Welt, gäbe es da für Sie Mikrowellen oder nicht?

In einer optimalen Welt im Sinne eines „Star Trek“-Kosmos würde es vollautomatische Gerätschaften geben, die mir mein Wunschgericht täglich frisch und auf den Punkt zubereiten. Ansonsten sehe ich das aber ganz pragmatisch. Als Journalist muss es beim Mittagessen halt meistens schnell gehen.

Interview: Anna Fastabend

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