Raub in der Tiefgarage

JUSTIZ Sechs Jahre Haft für Überfall auf Rentner

Sechs Monate nach einem Raubüberfall auf einen Rentner in einer Tiefgarage muss der Schläger sechseinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Tat sei außergewöhnlich brutal und rücksichtslos gewesen, hieß es am Montag im Urteil des Berliner Landgerichts. Der 24-jährige Bauhelfer hatte den Senior in der Nacht zum 15. April krankenhausreif geschlagen. Der 71-Jährige verlor das Bewusstsein. Der Berliner erlitt Rippenbrüche, einen Nasenbeinbruch und schmerzhafte Gesichtsprellungen.

Der Gelegenheitsarbeiter hatte den Überfall gestanden. Er hatte den 71-Jährigen in der Tiefgarage eines Hauses im Stadtteil Tempelhof verfolgt und niedergeschlagen. Der 24-Jährige raubte dem älteren Mann zehn Euro und seine Papiere. Dann floh der angetrunkene Mann mit dem Auto des Rentners. Wenig später konnte der Täter von der Polizei gestoppt werden.

Traumatherapie nötig

Das inzwischen 72 Jahre alte Überfallopfer sagte im Prozess: „Mein Leben hat sich von Grund auf geändert.“ Der frühere Elektromechaniker hatte sich nach eigenen Angaben zunächst nicht aus dem Haus getraut. Seine Traumatherapie dauert an. Das Auto habe er verkauft. Die Entschuldigung des Gelegenheitsarbeiters nahm der Rentner nicht an.

Der damals 71-Jährige wollte in jener Nacht seinen Sohn von der Arbeit abholen. Er wollte gerade in sein Auto steigen und sei durch die Faustschläge bewusstlos geworden, erinnerte sich der Mann. Wieder erwacht, habe ihm der Mann wiederholt ins Gesicht und in die Rippen getreten. Der Rentner konnte sich jedoch auf die Straße retten und schrie um Hilfe.

Im Januar 2012 hatte der Bauhelfer außerdem versucht, einer Rentnerin im Ortsteil Adlershof ihre Handtasche zu entreißen. Nachbarn hatten der älteren Frau geholfen. (dpa)