Große Band erzählt von kleinen Gaunern: Mardi Gras.BB

Er sieht ein bisschen aus wie Charles Bukowski, zumindest auf den Pressefotos (siehe Abb.) anlässlich des neuen Albums seiner Band Mardi Gras.BB. Der Titel: „Crime Story Tapes“. Das lässt schon auf ein narratives Konzept schließen. Unser Mann, Doc Wenz genannt, ist praktizierender Dermatologe. Besser bekannt ist er allerdings als Sänger der Truppe, die den Sound der Marching Bands von New Orleans nach Europa brachte.

Mit der Zeit weiteten sie das Konzept allerdings aus, bezogen Funk und Country ein, engagierten einen Turntable-Künstler, probierten sich nebenher im Rock-Trio-Format aus. Und sind spätestens seit dem letzten Album „Von Humboldt Picnic“ gewissermaßen bei den großen Erzählungen angekommen. Wobei die von „Crime Story Tapes“ dann doch eher Pulp-Literatur ist, handwerklich indes gewohnt professionell umgesetzt. Dieser kleine Widerspruch wird aber morgen Abend gewiss nicht stören, denn auf der Bühne ist das immer beste Unterhaltung.

■ Freitag, 20 Uhr, Lagerhaus