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Saure Wandergurken

Niedersachsen machen flache Pilgersachen

Die Welt ist völlig verrückt geworden! Es lassen sich so viele wundervolle Dinge anstellen den lieben, langen Tag: Wer will, kann sich Kir Royal hinter die Binde gießen und Pâté de foie de canard wegmappeln. Oder auf einer der schnellsten Achterbahnen der Welt die eigene Schwerelosigkeit erfahren. Oder mit irisierenden Rauschstoffen die eigenen Grenzen überschreiten. Oder einfach mal mit jemandem, der es mag, mauseln und vögeln. Es gibt so vieles zu tun in dieser herrlich freien Welt. Wer aber zur Hölle geht, wie die christliche Nachrichtenagentur epd gestern meldete, zu einem „grenzüberschreitenden ökumenischen Klimapilgern in Niedersachsen“? Das klingt nach saurem Fußschweiß und offenen Fersenblasen; nach dünnen Butterbroten mit Gurkenscheibenbelag; nach stillem Wasser aus dunstigen Heilquellen; nach tumben Gotteskindern, die durchs flache Land latschen, um pastorale Lieder zu knödeln und dabei ein höheres Wesen anzubeten, das einem eben all die feinen Dinge des Lebens verbieten will. Das müssen die gleichen Figuren sein, die schon immer mit zugekniffenem Arsch durch die Welt wanderten. Uns ist das wahrlich zu grenzüberschreitend.

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